Von Bier trinken wird man müde. Daran nicht ganz unschuldig ist der Hopfen. Wer Hopfen hört, denkt wohl in erster Linie an die Bierbrauerei. Heißt es doch nicht umsonst: „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s“. Dass die Arzneipflanze des Jahres 2007 aber noch viel mehr kann, ist nicht jedem bekannt. Neben seiner Rolle für die Pharmazie findet Hopfen selten aber doch auch Verwendung in der Küche – und ist als Hopfenspargel eine der teuersten Gemüsesorten überhaupt.
Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) und ist vor allem auf der Nordhalbkugel verbreitet. Die Schlingpflanze wird auf Gerüsten in Hopfengärten im Frühjahr kultiviert und erreicht dabei eine Höhe von bis zu sieben Metern. Die ältesten Quellen besagen, dass Hopfen in der heutigen Form seit dem Mittelalter kultiviert wird.
Einsatz und Geschmack
Während z.B. Chili scharf schmeckt, ist Hopfen bitter. Und natürlich wird Hopfen – wie allgemein bekannt – hauptsächlich in der Bierbrauerei verwendet. Die Ähren der weiblichen Pflanzen – genannt Dolden – sorgen für den typisch bitteren Geschmack von Bier. Dabei ist es nicht ausschließlich der Geschmack der Hopfen für die Bierbrauerei so interessant macht, sondern vielmehr sein Beitrag zur Haltbarkeit des Bieres. Bereits Hildegard von Bingen wusste: „Seine Bitterkeit verhindert Fäulnis“.
Was macht Hopfen dann im Gewürze ABC? Seine Verwendung in der Küche! Während junge Triebe im Frühjar vor allem in Frankreich und Belgien in Salaten verwendet werden, sind die Samen im Herbst essbar. Der zwischen März und April geerntete Hopfenspargel wird mehr und mehr zur Delikatesse und ist aufgrund seiner aufwändigen Ernte eine Rarität.
Inhaltsstoffe
Seine Inhaltsstoffe machen Hopfen auch aus medizinischer Sicht interessant. Am stärksten enthalten sind Harze (Hopfenmehl) und das ätherische Hopfenöl. Die Wirkstoffe des Hopfenmehls sind der Bitterstoff Humulon, Lupulin und andere Bitterstoffe.
Wirkung
Biertrinker kennen die Wirkung von Hopfen genau: Es wirkt harntreibend und macht müde. Aus den Hopfenzapfen wird in der Medizin ein leichtes Schlaf- und Beruhigungsmittel gewonnen. Die enthaltenen Bitterstoffe sorgen für Abhilfe bei Verdauungsbeschwerden.
Tipp
Wer Probleme beim Einschlafen hat, sollte es mit Hopfentee probieren. Dafür einen Teelöffel Hopfenzapfen mit heißem Wasser übergießen und etwa 10 Minuten ziehen lassen.