Wann hast du das letzte Mal nichts getan? Nur einatmen und ausatmen. Runter vom Gas, weg von der Überholspur. Stille. Ich habe in den letzten 90 Tagen genau das probiert – und jeden Tag 10 Minuten meditiert. Räucherstäbchen waren dafür keine nötig, stattdessen eine gehörige Portion Disziplin. Und ein digitaler Personal Trainer, der mich bei der Meditation anleitet und motiviert: Headspace. Ob das Resultat meiner Selbsterfahrung tatsächlich weniger Stress, mehr Zufriedenheit und glücklicheres Leben war? Lies weiter!
Mein Weg zur Meditation
Das Leben fühlt sich schnell an. Die Momente der Stille sind rar und für mich auch nie wirklich wichtig gewesen. Innehalten, Tempo rausnehmen – nicht mein Ding. Wenn, dann finde ich meinen Ausgleich in der Bewegung. Schließlich lassen sich beim Laufen, Wandern und Rad fahren die Gedanken auch sortieren. Dachte ich.
Dann bin ich auf das Thema Meditation aufmerksam geworden. Ich und du, wir alle, machen jeden Tag hunderte verschiedene Dinge. Aber einfach nur da sitzen und „sein“ gehört irgendwie nicht dazu. Dabei tut es gut, einen Schritt zurückzugehen und die Gedanken vorbeiziehen zu lassen, anstatt sich darin zu verlieren. Aber das sollte ich erst später wirklich realisieren.
Zu Beginn waren da ein paar vereinzelte, ambitionierte Versuche ohne Anleitung so lange wie möglich (3 Minuten, 4 Minuten?) still dazusitzen. Da hatte ich zwar die Erkenntnis, wie laut es in meinem Kopf ist – dafür war die Motivation daran zu arbeiten gering. Wie auch?
Headspace – der Personal Trainer für den Geist
Irgendwann bin ich dann auf diverse Meditations-Apps und -Plattformen gestoßen und bei Headspace hängen geblieben. Einem Personal Trainer für den Geist, schick designed und so umgesetzt, dass ich als unsicherer Anfänger endlich ein machbares Ziel vor Augen hatte: Meditieren lernen.
Den größten Anteil daran hat Andy. Er ist Mitgründer von Headspace und spricht sämtliche Meditations-Anleitungen. Dabei habe ich realisiert, wie wichtig eine angenehme Stimme bei der täglichen Meditations-Praxis ist. Andy Puddicombe war buddhistischer Mönch, bevor er das Unternehmen gegründet hat. Seine Erfahrung in puncto Meditation und Mindfulness ist die Essenz der täglichen geführten Meditationen.
Hier der TED-Talk von Andy Puddicombe zum Thema
Eine neue Routine: 90 Tage Meditation
Die ersten 10 Tage bei Headspace sind kostenlos verfügbar und Teil des 30tägigen Foundation Kurses. Schritt für Schritt habe ich dort die Basics gelernt. 10 Minuten, Tag für Tag. Immer wieder kommt der Hinweis, dass Druck und Stress hier fehl am Platz sind. Ich muss nicht an nichts denken (geht nicht). Ich muss nicht an Tag 3 schon tiefe Erleichterung und Entspannung spüren (geht auch nicht). Ich soll nur jeden Tag erscheinen, zu meinen persönlichen 10 Minuten Nichts-Tun.
Was zu Beginn eine große Überwindung ist, wird mir schon nach wenigen Tagen ein Anliegen. Das Lernen einer neuen Gewohnheit gelingt mir erstaunlich gut. Einfach weil ich realisiere, dass ich hier lerne abzuschalten. Meine Gedanken-Autobahn zu beobachten anstatt von ihr mitgerissen zu werden. Den blauen Himmel auch an bewölkten Tagen zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=DmqI1u72QLU
Die 10 Tage sind mir nicht genug. Die Mitgliedschaft ist zwar nicht mehr kostenfrei, aber mit 10 Euro pro Monat wertvoll genug, dass ich sie abschließe. Was dann folgt sind Teil 2 und 3 des Foundation Kurses. Nach 30 Tagen (in denen auf der Plattform auch nur dieser Kurs nutzbar ist) bin ich endlich soweit. Lob von Andy und freigeschaltete Meditationen für mehr Kreativität und Balance, für weniger Stress und Angst oder einfach zum Durchatmen zwischendurch.
90 Tage später…
Mein ursprüngliches Ziel war, „es“ zu probieren. Meditieren und herausfinden, ob’s gut tut. Das erste Ziel war der Foundation-Kurs. Und dann immer weiter. Jetzt, nach 90 Tagen, habe ich drei Dinge gelernt:
- Train your Brain: Das Lernen einer neuen Gewohnheit bedarf Motivation und Training. Aber schon nach wenigen Tagen ist im Gehirn eine neue Spur gepflügt und es fällt von Tag zu Tag leichter.
- Überraschende Langzeitfolgen: Meditation ist die mit Abstand einfachste und genialste Methode, um nachhaltig das Leben besser zu spüren, Momente intensiver zu genießen und den Stress einfach mal beiseite zu lassen. In 90 Tagen habe ich es schrittweise geschafft, mich und meine Umgebung wesentlich bewusster wahrzunehmen, meine Schlafqualität zu verbessern und mit Herausforderungen besser umzugehen.
- Lass dir helfen: Auch wenn meditieren jeder kann, tut gerade zu Beginn die Anleitung gut. Ob man sich nun eher in den öffentlichen Meditationskurs setzt oder die Meditations-Praxis als private Angelegenheit behandelt ist individuell verschieden. Für mich ist Headspace ein wichtiger Begleiter geworden, den ich nicht mehr missen möchte.
Wow. Toller Bericht. Ich habe ja schon viel über Meditation gehört, gelesen und es auch selbst ausprobiert. Auch über Wochen, aber irgendwann dann immer wieder bleiben gelassen. Meist wird ja empfohlen viel mehr Zeit zu investieren. Die APP sieht auf jeden Fall sehr vielversprechend aus. Ich habe sie mir jetzt geladen und werde einfach auch mal die 10 Tage ausprobieren 🙂
Hi Katharina,
für mich ist Meditation das Medium, um Gedanken zu visualisieren und damit in mein Leben zu ziehen. Für den Einen ist es super einfach innerlich zur Stille zu kommen und für den Anderen, sich Dinge vor seinem geistigen Auge vorzustellen. Auch beide Wege regelmäßig anzuwenden, ist eine super Sache.
Toller Blog und liebe Grüße
Michael
Ich habe das mit der Mediation schon so oft probiert, aber bin immer nach ein paar Tagen oder nach spätestens 1-2 Wochen gescheitert, weil ich es einfach nicht mehr weiter durchgezogen habe.
Hast du irgendwelche Tipps, wie ich es beim nächsten Anlauf schaffen kann, länger durchzuhalten? Weil ich habe jetzt schon so oft gehört, wie positiv regelmäßige Meditation auf uns wirken kann und ich würde mir in dieser Hinsicht auch gerne etwas Gutes tun.
LG
Elias
Ich nutze selber seit einigen Monaten Headspace zur Meditation. Ich finde es toll, wie einfach, klar und modern die App ist.
Zum Thema länger durchhalten: man sieht in der App, seit wievielen Tagen man schon am Stück meditiert hat und mich hat das sehr motiviert, weiterzumachen!
Außerdem kann man sich mit Freunden verbinden und sieht dann auch von denen, wieviele Tage nacheinander sie schon geschafft haben. Auch das hat mich immer wieder motiviert, mich hinzusetzen und loszulegen!
Und mir hat sehr geholfen, jeden Tag zur gleichen Zeit zu meditieren. Das geht quasi schon automatisch: Kinder im Bett — ich setze mich zum meditieren!
Ich kann Deine Erfahrungen nur bestätigen. Nach ein paar Tagen willst Du das Ritual nicht mehr missen, Schöner Artikel.
Toller Artikel! Es ist tatsächlich nicht so einfach regelmäßig zu meditieren, es hängt natürlich immer davon ab welche Priorität man der Meditation einräumt. Ich persönlich habe mit ganz kleinen 5 Minuten Einheiten angefangen und mich dann langsam gesteigert.
Interessanter Artikel über „Headspace“. Danke! Ich finde auch, dass diese Meditations-App sehr gut gestaltet, inhaltlich gekonnt und echt witzig ist. Das muss man erstmal auf die Beine stellen. Schade finde ich, dass es sie bislang nur auf Englisch gibt. Aber ich kann es verschmerzen, auch wenn ich nicht immer alles zu 100% verstehe.
Mich schreckt jedoch die um sich greifende Abo-Methode ab, die ein Goldesel für jede gute Geschäftsidee ist. Irgendwie wird man im App-Store fast nur noch zur Kasse gebeten. Die einmalige Zahlweise für die Lizenz einer App gehört wohl bald gänzlich der Vergangenheit an. Ich kenne nur „Insight Timer“, der bislang noch keine Abos anbietet, um die App nutzen zu können.
Es ist aber richtig, dass man sich selbst überlegen kann, ob einem die psychische Gesundheit im Monat 10 Euro wert ist. Dann relativiert sich auch die monatliche Bezahlung via Abo.