Stevia (auch Süßkraut genannt), der kalorienarme Zuckerersatz aus den Bergen Südamerikas, ist in aller Munde. Hat es doch eine 300mal so starke Süßungskraft wie Kristallzucker, aber nur die Hälfte der Kalorien. Gewonnen wird der natürliche Süßstoff aus der Pflanze Stevia rebaudiana. Doch der Ruf von Stevia ist nicht einwandfrei. Stevia ist in der EU nicht als Lebensmittel zugelassen und gesundheitlich laut manchen Studien nicht unbedenklich.
Seit mehreren hundert Jahren werden die Blätter der Stevia Rebaudiana in Paraguay und Brasilien als Nahrungsmittel und zur Heilung verwendet. Das Süßkraut ist auch den Europäern keineswegs unbekannt. Schon die Konquistadoren im 16. Jahrhundert lernten die Pflanze kennen. Derzeit wird Stevia in der EU allerdings nicht als Lebensmittel, sondern als Badezusatz verkauft (z.B. in Apotheken erhältlich). Der Grund dafür liegt mehr als 10 Jahre zurück: Aufgrund der ‚Novel Food Verordnung’ müssen Lebensmittel, die in der EU vor 1997 noch nicht auf dem Markt waren, explizit zugelassen werden, was bei Stevia bisher nicht erfolgt ist.
Gesundheitsbedenken bei Stevia
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Stevia sind nicht von der Hand zu weisen. Der natürliche Zuckerersatz verursacht keinen Karies, ist kalorienarm, wirkt blutdrucksenkend und entzündungshemmend. Allerdings gibt es vielfältige Zweifel rund um die gesundheitliche Unbedenklichkeit. In diversen Tierversuchen an Ratten und Hamstern haben sich Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und eine bei hohen Mengen leichte Toxizität gezeigt. Neueste Studien konnten dies allerdings nicht bestätigen. Die Empfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) lautet, Stevia bei einer Menge von 2mg pro Tag und kg Körpergewicht als unbedenklich einzustufen. Bei normalen Essgewohnheiten, wird diese Menge nicht einmal annähernd überschritten.
Stevia Rezepte und Anwendungen
Stevia hat einen dezent lakritzeartigen Nachgeschmack, der etwas gewöhnungsbedürftig ist. In sämtlichen Rezepten kann probeweise der sonst verwendete Zucker durch Stevia ersetzt werden. Besonders geeignet ist Stevia für Salate, oder Süßspeisen. Wichtig ist, auf eine geringe Dosierung zu achten, da sonst das Gericht schnell viel zu süß wird. Ob Stevia ein wichtiger Bestandteil in der Küche der Zukunft wird, bleibt noch abzuwarten.
Die Blätter sehen aus wie Pfefferminze. Leider habe ich Stevia noch nie probiert, gespannt auf den Geschmack bin ich auf jeden Fall! Gruss Anina