Stress, schlechte Ernährung, schädliche Umwelteinflüsse – wir leben nicht nur in einer Zeit voller Möglichkeiten, sondern unser Körper bekommt auch immer öfter die Kehrseite dieser Entwicklungen zu spüren. Viele fühlen sich müde, haben eine fahle Haut, die sich leicht entzündet, haben unbewusst zugenommen oder bringen plötzlich viel weniger Gewicht auf die Waage. All dies sind Gründe, warum eine Sache heutzutage gefragter ist denn je: entgiften.
Putzaktion für Niere, Leber, Darm und Haut
Wer eine Zeit lang fastet, auf Detox-Maßnahmen setzt und den Fokus wieder verstärkt auf den Körper und die Seele richtet, profitiert auf vielfältige Art und Weise von einer Entgiftung: So hilft man damit den eigenen Entgiftungsorganen auf die Sprünge – eine Putzaktion für Niere, Leber, Darm und die Haut also. Zum anderen kann man so Krankheiten vorbeugen und das eigene Wohlbefinden steigern. Aber auch mentale Fähigkeiten können gestärkt werden, denn Schadstoffe greifen nicht nur den Körper an, sondern auch den Geist. Nicht zuletzt entwickelt sich dabei ein ganz neues Körpergefühl. Doch wie kann man den Körper genau entgiften? Und welche Möglichkeiten gibt es? Wir geben Tipps, wie du unnötigen Ballast abwirfst und sich wie neu geboren fühlst.
Eines vorweg: Detox, Fasten und Entgiften eignen sich nicht nur im Frühling hervorragend, sondern auch im Herbst. Denn der Herbst ist jene Jahreszeit, in der wir nach einem aktiven Sommer wieder einen Gang zurückschalten und mehr zu uns finden. Jeder, der seine Gewohnheiten dauerhaft umstellen will, kann außerdem von der 3-Monats-Regel profitieren: Wer eine Veränderung anstrebt und zum Beispiel mit dem Laufen beginnt oder die Ernährung umstellt, braucht Studien zufolge zirka 3 Monate bis das neue Verhalten zur Gewohnheit wird. Wer also jetzt startet, kann sein eigenes Ich bis Jahresende optimieren.
Kraftvoll durch den Herbst: Tipps zum Entgiften

1.) Richtig ernähren und den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen
Eine wesentliche Rolle beim Entgiften kommt der richtigen Ernährung zu. Eine Möglichkeit ist es, eine Fastenkur zu starten und ein paar Tage komplett auf feste Ernährung zu verzichten. Stattdessen werden dem Körper ausschließlich Flüssigkeiten wie Wasser, ungesüßte Tees oder Suppen zugeführt. Mittlerweile haben sich etliche verschiedene Fastenansätze entwickelt, die nicht nur in der klassischen Fastenzeit vor Ostern genutzt werden. Wer nicht die Kraft für richtiges Fasten hat, kann dem Körper auch schon viel Gutes tun, indem er bestimmte Lebensmittel aus dem Speiseplan streicht und stattdessen andere integriert. So empfiehlt es sich, besonders auf säurehaltige Lebensmittel zu verzichten, um den Körper zu entgiften. Dazu zählen vor allem Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Fleisch, Wurst oder Milch. Der Grund: Diese beeinflussen den Säure-Basen-Haushalt des Körpers auf negative Art und Weise und können zu Müdigkeit, unreiner Haut oder Säureeinlagerungen führen. Auch Weißmehl, Zucker und Kaffee sollten während einer Detox-Phase gemieden werden. Natürlich sind auch Alkohol und Zigaretten beim Entgiften tabu. Stattdessen sollten Obst und Gemüse Vorrang haben. Speziell grünes Gemüse ist nicht nur basisch und dient damit als Kontrapunkt zu den vielen Säuren, sondern es enthält auch einiges an Chlorophyll – ein Bestandteil, der beim Detoxen ebenfalls von Vorteil sein kann. Egal, ob Brokkoli, Spinat, Zucchini oder Salat – jetzt ist also die beste Zeit, um neue Rezepte auszuprobieren. Optimal ergänzt wird dieser Speiseplan durch Nüsse, Hülsenfrüchte sowie alternative Getreidearten wie Quinoa oder Hirse. Unerlässlich beim Entgiften ist aber natürlich eines: viel Wasser trinken. Das ist deswegen wichtig, damit alle toxischen Stoffe ausgeschwemmt werden können. Wer sich schwer tut, auf zwei bis drei Liter täglich zu kommen, füllt sich am besten morgens Flaschen an. So hat man das eigene Trinkverhalten stets im Blick.
2.) Stress reduzieren in Detox-Phasen
Es klingt wie eine Binsenweisheit, doch Stress hat so weitgehende Auswirkungen auf unser Sein und Tun, dass er auch beim Entgiften nicht außer Acht gelassen werden sollte. Konkret heißt es in Detox-Phasen: Stress reduzieren! Denn eine Ernährungsumstellung oder gar Verzicht sind ohnehin Maßnahmen, die dem Körper einiges abverlangen. Weitere Stressfaktoren sollten daher unbedingt aus dem Weg geräumt werden. Wer zu viel Zeit auf Social Media unterwegs ist oder sich in der Arbeit allzu leicht verzettelt, der sollte sich einen Wecker stellen, um nicht Zeit zu verplempern oder auf die nötige Pause zu vergessen. Auch Meditation und Atemtechniken können dabei helfen, zu mehr Entspannung zu finden. Oder man nimmt sich bewusst Zeit für Spaziergänge im Wald. Hier gilt die Devise: Jeder sollte sich auf die Suche nach jenen stressreduzierenden Maßnahmen machen, die ihm guttun.

3.) Kräuter einsetzen
Ist die körpereigene Abwehr durch Stress, zu wenig Bewegung und Giftstoffe, die wir über die Nahrung oder die Haut aufnehmen, überlastet, können auch entgiftende Kräuter helfen. Sie greifen den Entgiftungsorganen ebenso bei ihrer täglichen Arbeit unter die Arme und helfen dem Organismus beim Ausleiten toxischer Substanzen. Darüber hinaus aktivieren Kräuter den Stoffwechsel und stärken das Immunsystem. Zu den wichtigsten Detox-Kräutern gehören die Große Klette, Koriander, Brennnessel, Mariendistel oder Löwenzahn. Sie entfalten ihre Wirkungskraft in Elixieren, Tees oder Ölen am besten.
4.) Giftstoffe binden durch Ölziehen
Wir geben sie in den Salat, lassen uns damit massieren oder nutzen sie zum Anbraten. Die Rede ist von Ölen. Auch sie können beim Entgiften hilfreich sein. Hierbei lohnt sich ein Blick auf die eigene Zunge: Ist diese morgens belegt, so ist dies ein Indiz dafür, dass der Organismus schädliche Stoffe ausleitet. Hierbei kann man ihn mit dem sogenannten Ölziehen unterstützen. Direkt nach dem Aufstehen wird dabei die Zunge mit einem Zungenreiniger gesäubert. Im nächsten Schritt kommt hochwertiges Sesam-, Kokos-, Sonnenblumen- oder Leinöl zum Einsatz. Ein Esslöffel davon wird im Mundraum 20 Minuten lang hin- und hergeschoben, wobei vor allem auch die Zähne gut umspült werden sollen. Das Fett des Öls bindet so Giftstoffe. Danach wird es ausgespuckt und die Zähne können ganz normal geputzt werden. Ein guter Nebeneffekt: Öle können auch gegen Mundgeruch helfen, den Zahnbelag verringern oder Zahnfleischbluten lindern.
5.) Bewegung. Bewegung. Bewegung.
Ein weiterer Punkt auf der To-Do-Liste all jener, die entgiften wollen, ist mehr Bewegung an der frischen Luft. Egal, ob Spazierengehen, Laufen oder Radfahren – Aktivitäten wie diese sind nicht nur optimal, um Stress abzubauen, sondern transportieren durch den Schweiß auch Giftstoffe ab. Darüber hinaus gibt es spezielles Detox-Yoga. Hierfür wurden Übungen kreiert, die die Entgiftungsorgane besonders anregen und sie bei ihrer Arbeit unterstützen. Ganz nebenbei werden die Durchblutung angeregt und der Stoffwechsel angekurbelt.
6.) Mehr entspannen
Eine gute Nachricht für all jene, die sich gerne massieren lassen oder den Stress in der Sauna sprichwörtlich an ihnen abperlen lassen: Auch das sind wunderbare Möglichkeiten, um den Körper im Detox-Prozess zu unterstützen, denn auch hier fungiert der Schweiß als Transportmittel, das Schadstoffe ausleitet. Außerdem macht sich speziell bei Massagen rasch Entspannung breit. Genauso wie es mittlerweile spezielle Detox-Yoga-Übungen gibt, so haben sich auch Detox-Massagen etabliert, die die Durchblutung fördern und den Entschlackungsprozess optimal unterstützen.
Achtung: Auch wenn Entgiften im Trend liegt, so gibt es bestimmte Personengruppen für die eine Detox-Kur nicht geeignet ist. Hierzu zählen untergewichtige oder kranke Menschen, Schwangere oder Personen, die an einer chronischen Krankheit leiden, die diese Form des Verzichts bzw. der Umstellung nicht duldet. Wer vorhat, länger zu entgiften oder Verhaltensweisen inkl. der Ernährung langfristig umzustellen, sollte daher immer einen Arzt vorab zu Rate ziehen.