Sommer, Sonne – Sonnenstich. Speziell begnadete Sonnenanbeter haben bei dem Traumwetter einen besonders großen Drang, viel Zeit draußen zu verbringen. Da wird dann zwar brav eingecremt aber leider auf die Kopfbedeckung vergessen. Wenn plötzlich Symptome auftreten, geht es um zwei Fragen: Woran erkennt man einen Sonnenstich eigentlich und was kann man dagegen tun? Außerdem: 5 Tipps um einen Sonnenstich generell zu vermeiden.
Wie entsteht ein Sonnenstich?
Zu wenig geht gar nicht, zu viel ist leider auch nicht gut: die Rede ist von der Sonne. Während mit Sonnenbrand die Reaktion der Haut auf zu viele Sonnenstrahlen allseits bekannt ist, steht es um das Sonnenstich-Wissen wesentlich schlechter. Die langwelligen Wärmestrahlen der Sonne (nicht die UV-Strahlen!) dringen durch die Schädeldecke und irritieren so Hirnhaut und -gewebe. Diese reagieren mit Schwellung bzw. einer Entzündungsreaktion. Entstehen kann diese Reaktion sowohl durch Kopf- als auch durch Nackenbestrahlung.
Sonnenstich – Symptome erkennen
Mit Kopfschmerzen ist es leider nicht abgetan. Sonnenstich (Heliosis) macht sich auch durch mitunter folgende Symptome bemerkbar:
- Steifigkeit im Nacken
- starke Übelkeit
- Schwindelgefühle
- Ohrgeräusche
- Kreislaufprobleme
Haare kühlen den Kopf – deswegen sind speziell Männer mit Glatze und Babys bzw. Kleinkinder sind besonders gefährdet. Bei Babys kommt erschwerend hinzu, dass die Schädeldecke noch dünner bzw. nicht komplett zusammengewachsen ist.
Es kann vorkommen, dass Betroffene ihren Sonnenstich zu Beginn gar nicht bemerken, da die Symptome erst mit Verzögerung auftreten. Der visuelle Eindruck kann daher entscheidend sein. Wer beim Gegenüber einen roten Kopf in Verbindung mit kühler Haut wahrnimmt, sollte sofort reagieren.
Was kann man gegen einen Sonnenstich tun?
Die betroffene Person hat zu viel Zeit in der Sonne verbracht, weshalb die erste Reaktion naheliegend ist: Schatten. Es sollte sofort ein kühl temperierter, schattiger Innenraum aufgesucht werden. Zudem muss man möglichst rasch Flüssigkeit zuführen. Kalte Umschläge im Kopf- und Nackenbereich sind ebenfalls wirksam, da es sich beim Sonnenstich immer um ein thermisches Problem handelt. Dann hilft nur noch Geduld, wobei ein leichter Sonnenstich nach einer Nacht ausgestanden sein sollte. Dauern die Symptome an, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Sonnenstich oder Hitzeschlag?
Wie der Sonnenstich ist auch der Hitzeschlag ein „Heat Related Illness“, wenn auch mit noch stärkeren Auswirkungen. Infolge eines Hitzestaus im Körper (etwa durch ungewöhnliche klimatische Bedingungen) kommt es zu stark erhöhter Körpertemperatur, die zur Schädigung von Organen führen kann. Im Falle eines Hitzeschlages steht die Senkung der Körpertemperatur (z.B. durch kaltes Wasser) an erster Stelle.
5 vorbeugende Tipps
- Schütze deinen Kopf: Die richtige Kopfbedeckung ist die halbe Miete. Im Idealfall weiß oder zumindest hell und bei Kindern mit Nackenschutz
- Trinken, trinken, trinken: Je heißer, desto mehr Flüssigkeit. Wasser und ungesüßte (Eis)tees belasten den Körper weniger als zuckerhaltige Getränke. Auf Alkohol sollte bei hohen Temperaturen generell verzichtet werden
- Sport? Früher…oder später: Wer sich gerne körperlich betätigt, sollte seine sportlichen Aktivitäten auf den frühen Morgen oder auf den Abend (nach Sonnenuntergang) verlegen.
- Weniger ist mehr: Es muss ja nicht fünf Stunden am Stück die pralle Sonne sein. Pausen während der Gartenarbeit, ein kühles Getränk im Schatten – und schon kann sich der Körper wieder erholen.
- Schatten ist nicht immer sicher: Speziell ein Badetag am See steigert die Gefahr eines Sonnenstichs. Wasser reflektiert, ebenso wie helle Flächen, das Sonnenlicht. Somit ist man auch unter dem schattenspendenden Laubbaum nicht 100% geschützt.
Weiterführende Informationen
- netdoktor.at – medizinisch fundierte Basisinformationen zum Thema
- elternwissen.com – Spezialfall: Sonnenstich bei Kindern
- patient.co.uk – breites Basiswissen über Heat Related Illness (Englisch)
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