Gut, dass nicht in jedem Haushalt ein Mikroskop zu finden ist. Schließlich würde der Blick auf Matratze und Bettlaken sonst den ein oder anderen Mitbewohner enttarnen. In jedem Gramm Hausstaub leben bis zu 4.000 Hausstaubmilben. Und auf deren Kot ist etwa jeder Zehnte allergisch. Juckreiz, vermehrte Niesanfälle und Erkältungssymptome sind die Folge. Mit den folgenden Empfehlungen können Hausstauballergiker durchatmen.
Pfui? Milben als Mitbewohner
Klingt ekelhaft, ist aber nunmal so: Wir teilen unseren Wohnraum mit vielen größeren und kleineren Mitbewohnern. Gerade Hausstaubmilben kommen in großer Zahl vor, was nicht unbedingt ein Anzeichen unhygienischer Zustände ist. Sie zählen zur Familie der Spinnentiere und ernähren sich bevorzugt von Hautschuppen und Haaren. Mit einer Größe von nur 0,5mm sind sie mit freiem Auge kaum zu erkennen.
Ihre getrockneten Ausscheidungen vermischen sich mit dem Hausstaub und ergeben so für Allergiker eine belastende Mischung. Da sie eine Raumtemperatur von 25 Grad Celsius bevorzugen und hohe Luftfeuchtigkeit lieben, sind sie vermehrt im Bett bzw. auf der Matratze anzutreffen. Daraus ergibt sich auch eine Häufung der Symptome am Morgen oder am Abend beim Einschlafen. Das Immunsystem zeigt bei Betroffenen eine Überreaktion mit bekannten Allergiesymptomen: von Dauerschnupfen über geschwollene Schleimhäute bis hin zu großem Juckreiz ist alles dabei. Bleibt die Allergie unerkannt oder wird nichts dagegen unternommen, kann sich aus den Beschwerden Asthma entwickeln.
Empfehlungen für Hausstauballergiker
Milben gelten als Auslöser der Hausstauballergie – deswegen zielen die folgenden Empfehlungen vor allem auf die Prävention von Milben ab:
- Erstmal keinen Staub aufwirbeln: Wenn die Möglichkeit besteht, sollten Putzaktivitäten (vor allem die staubintensiven – z.B. Staubsaugen) nicht selbst übernommen werden. Wenn doch, dann idealerweise mit Atemschutzmaske und bei guter Belüftung der Räumlichkeiten. Grundsätzlich reduziert regelmäßiges Putzen mit feuchten Lappen die Milbenbelastung.
- Sanierung des Bettes: Milben sollte speziell im Bett das Leben schwer gemacht werden. Regelmäßiges Waschen der Laken bei mindestens 60° ist sowieso Pflicht. Außerdem sollte man darauf achten, Steppdecken und Kissen aus Microfaser zu verwenden, die bei 95° waschbar sind, damit garantiert alle Milben abgetötet werden. Einmal jährlich sollte gezielt die Matratze gereinigt werden. Idealerweise werden auch Encasings, das sind Überzüge die keine Milben durchlassen, verwendet. Die Alternative dazu sind Matratzentopper da diese ebenfalls bei 95° waschbar sind.
- Haus- und Kuscheltiere: Haustiere müssen aus Schlafräumen draußen bleiben. Generell sollte die Anschaffung eines Haustieres bei Allergiesymptomen wohlüberlegt sein. Kuscheltiere sollten regelmäßig den Weg ins Gefrierfach finden – nach 24 Stunden sind sie garantiert milbenfrei.
- Keine Pflanzen im Schlafzimmer: Auch Pflanzen können echte Staubfänger sein und sollten daher überhaupt nicht im Schlafzimmer zu finden sein.
- Mehr Leder, weniger Textilien: Bei Polstermöbeln sollte Leder gegenüber textilen Bezügen der Vorzug gegeben werden, da Staub weniger stark anhaftet.
- Im Urlaub hoch hinaus: Wer ohne Hausstaubmilben richtig gut durchatmen will, sollte sich in die Berge wagen. Ab 1.200m Seehöhe kommen die Tierchen selten vor. Generell sollte im Urlaub an der Rezeption immer nach Zimmern gefragt werden, die für Allergiker geeignet sind.
- Kalt, Kälter, Schlafraum: Es trifft sich gut, dass die ideale Temperatur zum Schlafen unter 20° Grad liegt. Das sind schließlich genau jene Bedingungen, die Milben nicht so gerne haben. Deswegen immer gut durchlüften.
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