Ganz ehrlich: Wie oft macht man sich beim Kauf von Bekleidung Gedanken über die Herkunft? Selten, aber immer häufiger lautet wohl die Antwort. Faire Mode ist im Mainstream angekommen, denn viele große Modeketten haben sie im Sortiment: Bio Kleidung. Früher abwertend als Öko-Textilien bezeichnet, ist fair nicht mehr gleichbedeutend mit kratzigen Textilien, die vielleicht vor 10 Jahren hipp waren. Wir zeigen, worauf es bei der Wahl der richtigen Bio Kleidung ankommt.
Bio Baumwolle als Grundvoraussetzung
Damit Bekleidung fair und biologisch ist, muss man richtig früh ansetzen: beim Anbau. Biobaumwolle wird im Gegensatz zu herkömmlicher Baumwolle in Mischkulturen großgezogen, wodurch die Natur vor Ort nicht geschädigt wird. Immerhin werden laut United Nations für die Baumwolle 25% aller weltweit eingesetzten Pestizide verwendet. Und das bei einer Anbaufläche von 2,5%. Ist die konventionelle Baumwolle erstmal geerntet und das Textil gewebt, lauern im Färbeprozess weitere Gefahren. Tausende Tonnen giftiger Farbstoffe gelangen in den produzierenden Ländern wie Bangladesch, Vietnam oder Indonesien in die Kanalisation und damit in die Umwelt. Für Biobaumwolle hingegen wird auf chemische Dünger und Pestizide verzichtet. Aktuell ist das bei einem Anteil von 1,1% an der globalen Baumwollproduktion allerdings ein Tropfen auf den heißen Stein.
‚Bio‘ ist nicht gleich ‚Fair‘
Nur weil die Baumwolle als Rohstoff biologisch ist, heißt das noch lange nicht, dass mit einem Textil nicht soziale Probleme verbunden sind. Oftmals wird trotzdem in Billiglohnländern produziert, um die Produkte möglichst günstig verkaufen zu können. Und das, obwohl eine repräsentative Südwind-Studie 2010 aufgezeigt hat, dass über die Hälfte der befragten Konsumenten durchaus bereit wäre, für faire Mode tiefer in die Tasche zu greifen.
Das Fairtrade-Siegel garantiert dem Konsumenten beim Kauf neben nachhaltigen Anbaumethoden eine faire Entlohnung der Produzenten inklusive der Förderung kleinbäuerlicher Strukturen. Weitere Gütesiegel sind GOTS (Global Organic Textile Standard) und das EU-ECO Label. In Österreich gibt es die Initiative ‚Bewusst kaufen‘, die Kleidungsstücke als regional zertifiziert, wenn die gesamte Produktionskette in Österreich stattfindet. Baumwolle wird zwar in Österreich nicht angebaut, dafür aber gibt es Flachs, Hanf und Wolle.
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