„Bin ich zu dick?“ Wenn diese Frage vom Partner kommt, sollte die Antwort aus Harmonie-Gründen vielleicht eher „Nein“ lauten. Wenn du dir diese Frage selbst stellst, ist ein bisschen mehr Offenheit angesagt. Schließlich gehts um Gesundheit und Wohlbefinden. Ein eindeutige Antwort ist aber gar nicht so einfach – eine Ermittlung des Body Mass Index gibt aber immerhin einen Anhaltspunkt.
Problem Selbstwahrnehmung
Wer kennt das nicht: Augenscheinlich schlanke Menschen beschweren sich, sie seien zu dick. Oder offensichtlich übergewichtige meinen, alles ist in Ordnung. Selbst steckt man mit dem Verdacht einige Kilos zu viel auf die Waage zu bringen ebenfalls in der Bredouille. Wie war das nochmal mit der Selbstwahrnehmung?
Laut einer Umfrage schätzt sich die breite Masse tatsächlich eher dünner ein, als die Statistik besagt. 67 Prozent der deutschen Männer bringen eindeutig zu viel auf die Waage, aber nur knapp jeder Dritte fühlt sich auch so. Bei Frauen ist es nur wenig besser. Jede vierte Frau fühlt sich übergewichtig, jede fünfte ist es auch tatsächlich.
BMI = m/l2
Hinter dieser kryptischen Formel verbirgt sich nichts anderes als ein objektives Messkriterium zur Beurteilung des eigenen Normal-, Unter- oder Übergewichts: der Body-Mass-Index. Diese Formel ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen (1832 von einem Belgier entwickelt), taugt aber immer noch.
Die Berechnung BMI zieht Körpermasse in Kilogramm (m) und die Körpergröße (l) als Bewertungskriterien heran. Das Ergebnis ist ein Wert, der mittels Vergleichstabelle eine Einschätzung zulässt. Wer gerne normalgewichtig sein möchte, sollte laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) einen BMI zwischen 18,5 und 25,0 haben. Liegt der Wert darunter spricht man von Untergewicht, darüber von Übergewicht bzw. Adipositas.
Hier die Werte im Überblick:
[bd_table]
Kategorie | BMI |
---|---|
starkes Untergewicht | <16,0 |
mäßiges Untergewicht | 16,0-17,0 |
leichtes Untergewicht | 17,0-18,5 |
Normalgewicht | 18,5-25 |
Präadipositas | 25,0-30,0 |
Adipositas Grad 1 | 30,0-35,0 |
Adipositas Grad 2 | 35,0-40,0 |
Adipositas Grad 3 | >40,0 |
[/bd_table]
Übrigens – wer auf Stift, Papier oder Taschenrechner verzichten möchte kann seinen BMI auch auf http://www.online-rechner.at/bmi eruieren.
Kritik am Body-Mass-Index
Gerade großen Menschen wird mit der BMI-Formel tendenziell Übergewicht attestiert, während die Kleinwüchsigen unter uns schlanker gemacht werden. Nick Trefethen, ein Mathematik-Professor der Uni-Oxford rät daher dazu, nicht das Quadrat der Körpergröße zu berechnen, sondern den Exponenten auf 2,5 zu korrigieren. Dadurch verlieren große Menschen einen BMI Punkt, während kleinere einen gewinnen. Die Kritik rührt außerdem daher, dass Muskelmasse oder Fettverteilung mit BMI-Formel nicht berücksichtigt werden können. Deswegen, ganz wichtig: Der BMI ist eine einfache Berechnungsformel und daher nicht allgemeingültig.
Bildnachweis: bigstockphoto.de