Du hast einen gesunden Körper mit zwei Beinen? Dann bist du zum Laufen geboren. Naja – zumindest fast. Leider kann man auch bei diesem Sport viel falsch machen. Und dann ist es auch mit Spaß und Trainingseffekt nicht weit her. Wir verraten dir die 10 größten Fehler beim Laufen. Und natürlich, wie du sie vermeiden kannst.
Fehler 1: Du läufst gar nicht
Das mit dem gesunden Körper war kein Scherz. Du bist für Bewegung geschaffen, herumlungern und sitzen sollten eigentlich die Ausnahme sein. Meist ist es allerdings umgekehrt und wir verbringen mehr Zeit im Büro und auf der Couch als draußen in der freien Natur.
Dabei hat Laufen zahlreiche positive Effekte auf deinen Organismus:
- Adrenalin wird abgebaut, dein Stress reduziert
- Herz und Lunge werden gestärkt – das bedeutet mehr gepumptes Blut und Sauerstoff im Körper
- Krankheiten wie Erkältungen wird vorgebeugt
- Ein kleiner Lauf zwischendurch erhöht die Konzentrationsfähigkeit
- Durch die körperliche Belastung werden Knochen gestärkt
Diese Liste könnte noch unendlich fortgesetzt werden. Die Botschaft ist klar: Wenn du deine Laufschuhe bisher noch nie geschnürt hast, dann probier es aus.
Fehler 2: Come as you are – Ausrüstung wird überbewertet
Auch wenn Sneakers im Alltag bequem sind, zum Laufen sind sie nicht geeignet. Wenn du dir zum Laufen nichtmal ordentliches Schuhwerk leistest und es regelmäßig tauscht, dann lass es.
Falsche oder alte Schuhe sorgen für eine Überbeanspruchung der Gelenke und für Fehlbelastungen. Langfristig entstehen dadurch Fehlhaltungen, die nur schwer zu korrigieren sind.
So wie jeder Fuß unterschiedlich ist, ist nicht jeder Schuh vom Aufbau her gleich: Für die Laufschuhauswahl haben wir bei Sportscheck einen Überblick über Schuhtypen für dich gefunden.
Wenn du das Schuhthema erstmal abgehakt hast, vergiss nicht auf die richtigen Socken. Standardsocken begünstigen Blasen, deren Nähte scheuern die Haut auf. Investiere in 2-3 Paar Laufsocken (je nachdem wie häufig du läufst) und freu dich über gesunde Füße.
Fehler 3: Ich brauche keinen Arzt
Als blutiger Anfänger, vielleicht noch mit ein wenig Übergewicht, das Lauftraining zu beginnen, bedarf einer ärztlichen Abklärung. Immerhin wird das Herz-Kreislaufsystem beansprucht – und die Gefahr es in einer frühen Phase zu stark zu belasten, ist gegeben. Ein Rundum-Gesundheitscheck gibt nicht nur beim Laufen ein gutes Gefühl. Go for it!
Fehler 4: Ohne Flüssigkeit laufen
Je länger du läufst, umso höher ist dein Flüssigkeitsbedarf. Eigentlich eine einfache Sache. Und doch wird allzu häufig während der sportlichen Aktivität auf die Trinkflasche verzichtet. Sobald du länger als 30 Minuten unterwegs bist, empfehlen wir dir eine Trinkpause zwischendurch.
Tipp: Wem eine Trinkflasche zu unbequem ist, der kann es auch mit einem Rucksack mit entsprechender Vorrichtung probieren.
Fehler 5: Nur die Harten kommen in den Garten
Du trainierst wie ein Weltmeister jeden Tag ohne Unterlass. Den Begriff „Pause“ hast du zuletzt in der Schule gehört und Schmerzen in den Gelenken existieren nicht, wenn man sie ignoriert.
Hm. Schon mal den Begriff „Übertraining“ gehört?
Wenn du deinem Körper keine Regeneration gönnst, trainierst du schlecht. Dein Körper hat keine Chance Muskeln zu entwickeln und sich für noch mehr Belastungsreize zu rüsten. Das Resultat von Übertraining ist auch eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte und Verletzungen.
Fehler 6: Laufen mit Infekt
Gerade bei passionierten Läufern tritt immer wieder die Frage auf: „Kann ich mit Verkühlung Laufen?“ Wir sagen: Lass es! Dein Immunsystem hat genug damit zu tun den Infekt zu bekämpfen, du musst es nicht noch zusätzlich beanspruchen.
Im Zweifelsfall sollten die Trainingsaaktivitäten mit einem Arzt abgeklärt werden!
Fehler 7: Du hast immer einen Plan
Die schönsten Lauferlebnisse entstehen, wenn du eine neue Strecke entdeckst und von deiner Routine abweichst. Klar: Wir Menschen lieben Routinen. Wenn du aber immer die gleiche Strecke im immergleichen Tempo läufst, wird es irgendwann langweilig und demotivierend.
Je abwechslungsreicher deine Laufstrecken, umso unterschiedlicher die Muskelgruppen, die beansprucht werden. Beim Laufen tust du nicht nur etwas für deinen Körper sondern auch für die Sinne. Hie und da ein neuer Reiz kann nicht schaden.
Fehler 8: Du läufst „dein“ Tempo
Jeder hat sein persönliches Wohlfühltempo. Das mag zu Beginn schnell oder langsam sein – auf jeden Fall ist es steigerbar. Aber nur dann, wenn du deinen Körper sachte an neue Belastungen heranführst. Und nur dann, wenn du diese Belastungen variierst.
Du musst beim Lauftraining dein Tempo nicht von Tag zu Tag steigern. Wechsle Genussläufe, Intervallläufe und Läufe im Renntempo ab. Noch idealer: Such dir einen Trainingsplan, der dir Abwechslung vorgibt (hier findest du eine Auswahl). Dann wirst du merken, wie du von Woche zu Woche stärker – und schneller – wirst.
Fehler 9: Laufen, sonst nichts
Du bist motiviert, läufst mehrmals pro Woche. Und sonst trainierst du nichts? Ein großer Fehler. Beim Laufen absolviert dein Körper einen komplexen Bewegungsablauf, viele Muskeln werden beansprucht. Wenn du keine anderen Sportarten ausübst oder zumindest Gymnastik oder Yoga machst, trainierst du zu einseitig. Gerade eine gekräftigte Rumpfmuskulatur zahlt sich beim Laufen unglaublich aus.
Fehler 10: Stress
Ein Infekt ist frisch abgeheilt und in vier Wochen steht dein Lieblingsmarathon vor der Tür. Du googelst den Trainingsplan für schnelle Resultate und beginnst zu trainieren wie ein Berserker.
Anstatt deinen Stresslevel beim Laufen abzusenken, machst du dir auf diese Weise zusätzlichen, ungesunden Stress. Im genannten Beispiel ist es natürlich sinnvoll, den Marathon abzuschreiben und einen Wettkampf zu einem späteren Zeitpunkt auszuwählen. Aber auch in weniger zugespitzten Situationen macht es Sinn, Genuss gegen Stress abzuwägen.
Deine Gesundheit steht im Vordergrund. Immer.
Bildnachweis: bigstockphoto.de
Das Schöne am Laufen ist, dass man es immer und überall durchführen kann. Motivationsprobleme kann man relativ leicht umgehen, in dem man die Laufbekleidung an den Ort stellt, über den man zum Beispiel stolpert, wenn man nach Hause kommt oder wenn man gerade aufsteht, je nachdem, wann man am Liebsten läuft. Bewegung ist in der heutigen Zeit so wichtig, Laufen hat den klaren Vorteil, dass man nur vor die Tür gehen muss.
Danke, der Artikel spricht mir aus der Seele! Gerade der Punkt „Du läufst DEIN Tempo“ 😀
Will sich denn niemand mehr verbessern? DEIN Tempo sollte stetig ein anderes, nämlich ein besseres sein 🙂
Freue mich auf weitere Artikel,
Gruß Christoph
Ich bin auch ein begeisterter Läufer. Daher finde ich den Artikel wirklich interessant. Gerade bin ich wieder erkältet und frage mich natürlich immer, bis zu welchem Punkt es Sinn macht, auch mit einer Infektion laufen zu gehen. Aber wie im Artikel bereits geschrieben, sollte man es am besten ganz sein lassen :-(.
Diese eine Woche werde ich wohl noch mit meiner Krankheit rum bekommen und dann kann es mit dem Laufen hoffentlich wieder los gehen.
Viele Grüße
Sven