Was sieht aus wie eine Petersilie, ist aber keine? Richtig, der Koriander. Er ist Gewürz und Kraut zugleich und sollte trotz seines gewöhnungsbedürftigen Geschmacks in keiner Küche fehlen. Besonders für Einsteigerköche ist Koriander zu empfehlen, denn es kann kaum überdosiert werden. Die Herkunft des Wortes Koriander klingt zunächst wenig appetitlich – heißt doch ‚Koris‘ übersetzt Wanze.
Die vermutlich aus dem Mittelmeergebiet stammende Pflanze wird bereits seit 5000 Jahren verwendet und ist besonders bei fetten Speisen eine Wohltat für den Magen. Heute wird Koriander weltweit angebaut. Denn das Kraut ist international beliebt und kaum ein Nationalgericht will auf dieses Gewürz verzichten. Die wichtigsten Anbauländer sind Rumänien, die Ukraine, Russland, Ungarn und Marokko. In unseren Breiten wird Koriander von April bis August frisch geerntet.
Einsatz und Geschmack
In der Küche werden die Früchte (Samen) und Blätter verwendet. Sie haben ein völlig unterschiedliches Aroma und können einander nicht ersetzen. Die Blätter schmecken frisch und leicht zitronig – sind allerdings gerade bei Europäern nicht bei jedermann beliebt. Mitunter wird der Geschmack gar mit Seife oder verbranntem Gummi verglichen. Die Koriandersamen schmecken leicht nussig und sollten wenn möglich immer frisch gemörsert und kurz angeröstet werden. Besonders Fleisch- und Fischgerichte oder Kohlgemüse freuen sich über frisch zerstoßenen Koriander. Aber auch auf Brot und in Currymischungen ist Koriander anzutreffen. Häufig enthalten auch Abführtees Koriander. Frisches Korianderkraut wird nicht mitgekocht und verfeinert erst zum Schluss fein gehackt das gekochte Mahl.
Inhaltsstoffe und Wirkung
Blähbauch? Keine Chance. Koriander ist ein tolles Mittel gegen Völlegefühl. Er wirkt verdauungsfördernd und hilft auch bei Übelkeit oder Blähungen. Der Stimmungsaufheller ist zudem auch entzündungshemmend und entgiftet den Körper.
Tipp
Als Tee lindern Korianderblätter Infektionen der Harnwege und Blase. Eine Kopfmassage mit verdünntem Korianderöl lindert Migräneschmerzen. Die wärmende, antirheumatische Wirkung hilft auch bei Arthritisbeschwerden und steifen Muskeln. Hierfür eine Kompresse mit Koriandersud auflegen. Eine ausgezeichnete Verdauungshilfe ist frischer Koriandertee: Einen Teelöffel zerdrückte Samen mit 250 ml kochendem Wasser aufgießen, fünf Minuten ziehen lassen und direkt nach dem Essen trinken.
Basilikum – ein royales Küchenkraut
Fenchel – der Geschmacksverstärker
Galgant – das Gewürz des Lebens
Ingwer – die Wunderknolle aus Fernost
Josefskraut – der blaue Augenschmeichler
Lorbeer – Weisheit und Ruhm für die Küche
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