Heutzutage ist nicht nur der Alltag stressig. Auch im Urlaub geht es vielen Menschen darum, besonders schnell besonders viel zu erleben – wirkliche Zeit zum Erholen gönnen sich nur noch die wenigsten. Ein neuer Trend scheint sich jedoch gerade zu entwickeln: Der sogenannte „Slow Tourism“, auch „entschleunigtes Reisen“ genannt. Wer in seinem alltäglichen Leben unter Stress leidet, kann von diesem neuen Trend profitieren!
Viele Reiseanbieter fangen an umzudenken!
Inzwischen hat das Bedürfnis nach langsameren Reisen auch verschiedene Reiseanbieter zum Umdenken bewegt – es werden zunehmend Reisen angeboten, die absichtlich langsam vonstattengehen.
Neben einer völlig anderen Erfahrung des Reiselandes haben die Reisen einige Vorteile:
- Die Entspannung im Urlaub wirkt sich äußerst positiv auf den Alltag aus
- Die Kraftreserven für Beruf und Familie werden wieder aufgefüllt
- Das Burn-Out-Risiko wird gesenkt
- Das Herz-Kreislauf-System kann sich erholen
Expedia hat diesem Thema sogar gerade einen eigenen Artikel gewidmet und nennt hier als Insider-Tipp Tibet!
Wolfgang Grader verrät im Expedia-Interview wo man in Tibet am besten entspannen kann!
Zusammen mit Wolfgang Grader von der Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) widmet sich Expedia im Artikel dem asiatischen Land und stellt dabei fest, dass es wohl kaum einen entspannenderen Ort auf der Welt gibt. Dies hat auch den Zusammenhang, dass Tibet aufgrund seiner traditionellen Spiritualität bestens dazu geeignet ist, zu sich selbst zu finden.
Gerade für Menschen, die das langsame Reisen erst kennenlernen, kann das Land des Dalai Lama hilfreich sein. An kaum einem anderen Ort ist es offensichtlicher, wie unsinnig es ist, fremde Plätze und Kulturen im Schnellverfahren abzuklappern.
Die Insider-Tipps Graders
- Grader hat das Land bereits sieben Mal besucht und gilt als Tibet-Experte. Er empfiehlt vor allem den im 17. Jahrhundert entstandenen Potala-Palast, der das größten Gebäude Tibets und ein Teil des Weltkulturerbes ist. Von 999 Räumen sind einige zum Beten und Meditieren eingerichtet. Bei der Buchung der Führung sollten Touristen darauf achten, dass sie aus Tibet stammt, da sich die chinesischen Führungen demonstrativ gegen den Uhrzeigersinn bewegen.
- Auch Jokhang Tempel und Nechung Tempel empfiehlt der Vorsitzende der TID. Bei beiden Tempeln erhalten Touristen einen einmaligen Einblick in die tibetanische Kultur. Während der Jokhang Tempel vor allem für seine beeindruckenden Statuen bekannt ist, warten im Nechung Tempel interessante Tradition und beeindruckende Wandmalereien auf interessierte Touristen.
- Besonders für Slow Tourism geeignete Orte sind auch das Kloster Ganden und der Barkhor. Der Barkhor ist ein Pilgerweg um den Jokhang und wird von manchen Gläubigen sogar mehrmals täglich begangen. Den Weg selbst abzuschreiten und sich dafür genügend Zeit zu nehmen, ermöglicht nicht nur, die tibetanische Kultur näher kennenzulernen. Teilnehmende erleben dabei die Spiritualität der Pilger, die sich auf den Boden werfen oder ihre Gebetsmühlen drehen. Während des Gehens fällt es leichter, sich auf sich selbst zu besinnen.
- Das Kloster Ganden ist 45 Minuten von Lhasa entfernt und ein sehr stiller Ort, an dem Touristen zahlreiche Statuen und beeindruckende Gärten und Berge entdecken können. Der optimale Platz also, um sich für eine Erkundung genügend Zeit zu nehmen und dennoch zu entspannen.
Was sollte man bei ein einem „Slow Tourism“ Urlaub beachten?
Doch selbst der beste Entspannungs-Urlaub bringt nichts, wenn man den Körper und Geist nicht entspannen lässt! Daher abschließend noch ein paar Tipps:
- Länger vor Ort bleiben! Anstatt ein ganzes Land oder mehrere Städte innerhalb von mehreren Tagen abzuarbeiten, sollte der Urlaub auf einen einzelnen Ort beschränkt werden.
- Sich langsam fortbewegen! Wer sich langsam fortbewegt, lernt das Land und die Leute besser kennen. Zugleich sind vor allem Fahrrad und die eigenen Füße die wesentlich gesünderen Fortbewegungsmittel. Der Kreislauf wird in Schwung gebracht und die Ausdauer gestärkt.
- Pausen sind erlaubt! Vor allem in wärmeren Ländern ist eine Siesta nicht unüblich. Dort, wo es diese Tradition gibt, sollten Reisende die Chance nutzen. Doch auch an anderen Orten ist es ratsam, sich einfach die Zeit für eine Pause zu nehmen. Das dient nicht nur der Entspannung, sondern ermöglicht auch, das Alltagsleben der Bewohner zu beobachten.
- Im Urlaub auf den Alltag nicht verzichten! Wer mehrere Wochen an einem fremden Ort bleibt, sollte dort Kurse belegen, die er auch zuhause ausübt. Das erleichtert es auch, Ortsansässige kennenzulernen, die einem helfen können, fernab von den Touristenattraktionen sehenswerte Orte zu entdecken.
- Lesen entspannt und bildet zugleich! Wer nicht nur die typischen Reiseführer durchforstet, sondern sich auch mit Erzählungen oder Romanen über das Reiseziel beschäftigt, erhält bereits vor der Reise eine völlig neue Perspektive auf das Land.
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