Ein bisschen beim Zahnarzt, ein wenig im Krankenhaus und vielleicht noch einmal zum Drüberstreuen beim Orthopäden: Röntgen ist Teil vieler Standard-Untersuchungen in der Medizin geworden. Das „Durchstrahlen“ des Körpers ist für uns längst gewohnter Bestandteil von Arzt-Besuchen und stellt ohne Zweifel eine große Hilfe in der Diagnostik dar. Trotz der offensichtlichen Vorteile hat Röntgen auch einen entscheidenden Nachteil: es schadet dem Körper. Aber wie viel Strahlung ist tatsächlich gefährlich?
Geschichte des Röntgens
Das Röntgen ist nach dem gleichnamigen Entdecker Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) benannt. Er entdeckte die von ihm als „X-Strahlen“ bezeichneten Röntgenstrahlen 1895 in Würzburg. Dafür erhielt der deutsche Physiker 1901 den Nobelpreis für Physik. Da er auf eine Patentierung seiner Entdeckung verzichtete, ermöglichte er eine rasche Verbreitung seines Apparats. Zudem führte die Entdeckung der Röntgenstrahlung auch zur Entdeckung der Radioaktivität.
Wo Röntgen eingesetzt wird
Das wichtigste Anwendungsgebiet ist natürlich die Medizin. Allerdings werden damit im Rahmen von Werkstoffprüfungen auch Fehler in Metallen oder unsaubere Schweißnähte aufgedeckt. In der Archäologie hat Röntgenstrahlung z.B. bei der Durchleuchtung von Mumien ebenfalls seine Bedeutung.
Wie viel Strahlung ist gefährlich?
Auch wenn die Röntgengeräte zunehmend strahlungsärmer werden, so ist Strahlung immer noch gefährlich und steht im Verdacht, Krebs auszulösen. 1,5% der jährlichen Krebserkrankungen werden auf Röntgenstrahlung zurückgeführt (Detailinformationen: Uni Bonn). Röntgenuntersuchungen sollten, sofern sie nicht direkt beim Arzt stattfinden, immer in renommierten Röntgeninstituten wie z.B. dem B7 Röntgeninstitut und mit entsprechender Schutzkleidung durchgeführt werden.
In Deutschland hat jeder Bürger durchschnittlich 1,3 Röntgenuntersuchungen pro Jahr, wobei die Strahlenexposition in den letzten Jahren um 5% gestiegen ist. Die daraus resultierende Strahlendosis liegt bei 2 mSv (Milli-Sievert). Die jährliche Maximalbelastung sollte pro Person aber nur bei 1 mSv liegen. Vor allem bei Computertomographien wird die Strahlendosis von Ärzten unterschätzt.
Im Spannungsfeld zwischen medizinischem Nutzen und individuellem Risiko plädieren Experten für einen sorgsamen Umgang mit dem Thema. Speziell Doppel- oder Dreifachuntersuchungen bei Konsultation unterschiedlicher Ärzte sind bedingt sinnvoll und belasten den Körper. Das eigene Risiko kann nur durch Abklärung mit einem Arzt sinnvoll eruiert werden. Bei manchen Untersuchungen reichen auch Ultraschall oder oder Magnetresonanzuntersuchung aus.
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