Im Laufe ihres Lebens leiden 70 Prozent aller Menschen irgendwann einmal an Rückenschmerzen. Auch wenn die Ursache meist harmlos ist (nicht immer ist der Grund gleich ein Bandscheibenvorfall), kann die Belastung trotzdem enorm sein. Wenn der Gang zum Arzt keine Ursachen ergibt, kann man der Heilung auch selbst unter die Arme greifen – mit Bewegung, Hausmitteln und ein paar wirksamen Änderungen im Schlafzimmer.
Rückenschmerz – was ist das?
DEN Rückenschmerz gibt es eigentlich nicht, denn das Beschwerdebild hat unterschiedlichste Ursachen und Ausprägungen. Von leichten Verspannungen bis hin zu akuten Bandscheibenvorfällen werden ähnliche Symptome ausgelöst. Man unterscheidet allerdings zwischen akutem, subakutem und chronischem Rückenschmerz:
- Akuter Rückenschmerz: Wer erstmals Beschwerden hat, leidet unter akuten Rückenschmerzen – diese sollten innerhalb von sechs Wochen wieder verschwinden. 90 Prozent der Fälle sind dieser Gruppe zuzuordnen.
- Subakuter Rückenschmerz: Sobald Rückenschmerz länger als sechs Wochen anhalten, spricht man von subakuten Rückenschmerzen.
- Chronischer Rückenschmerz: Wer länger als zwölf Wochen Schmerzbelastung hat, leidet unter chronischen Rückenschmerzen.
Der am meisten beanspruchte Teil ist der untere Rücken – und dort treten Rückenschmerzen auch am häufigsten auf. Eine Lokalisierung ist allerdings oft schwierig, da der Schmerz in andere Bereiche des Körpers ausstrahlt.
Rückenschmerzen selber lindern
Wenn eine ärztliche Begutachtung keine eindeutige Ursache ergibt, kann man in folgenden drei Bereichen zur Selbsthilfe greifen:
- Bewegung: Schlechte Nachrichten für Couchpotatoes! Wer sich wenig bewegt, neigt eher zu Rückenschmerzen. Verordneten Ärzte früher in diesem Fall Bettruhe, weiß man heute, dass Bewegung den Schmerzen vorbeugt oder sie sogar verschwinden lässt. Besonders Yoga sei in diesem Fall genannt, weil damit verklebte Faszien gedehnt werden. Faszien sind ein Netz aus Bindegewebshäuten, die laut aktueller Forschung für viele Formen von Rückenschmerzen verantwortlich sind. Die sanfte Dehnung bei Yoga-Übungen löst Verklebungen besonders wirksam. Stärkendes Rückentraining gemeinsam mit einem Physiotherapeuten (kann vom Arzt verschrieben werden!) ist ebenfalls anzuraten.
- Hausmittel: Sowohl Wärme als auch Kälte werden gegen Rückenschmerzen genutzt – und zwar in Form von Rückengüssen, Lendenwickeln oder Kompressen. Bei Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich verspricht eine Kartoffelauflage (gekochte Kartoffeln, zu einem Brei zerstampft, eingewickelt in ein Tuch) Linderung. Ein Handtuch in kaltes Wasser getaucht ist dafür besonders im unteren Rückenbereich wirksam. Pflanzliche Präparate, die gegen Rückenschmerzen eingesetzt werden können, enthalten häufig Weidenrinde. Diese ist auch als Tee in jeder Apotheke erhältlich.
- Schlafzimmer: Auch wenn Bewegung besser ist als Bettruhe, müssen wir trotzdem irgendwann Schlafen. Aus orthopädischer Sicht, ist dafür ein Wasserbett eine interessante Möglichkeit. Shops mit guter Beratung (du kannst dich bei www.aqua-comfort.net erkundigen) sind für die Auswahl essentiell. Allerdings kann dann plötzlich der gegenteilige Effekt auftreten: Rückenschmerzen trotz Wasserbett. Und das liegt meist an der Füllmenge, die mit dem Härtegrad einer Matratze vergleichbar ist. Damit die Wirbelsäule nicht zu stark „durchhängt“ sollte das Bett auf keinen Fall zu lasch gefüllt sein.
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Eine Kräftigung der Muskeln ist auf jeden Fall wichtig (ich gehe schwimmen, joggen und klettern, je nach Laune). Aber ich habe trotzdem manchmal Verspannungen (meine Matratze ist gut)! Ich nehme außerdem an, dass v.a. ältere Menschen daran auch nicht viel ändern können, weil es für viele zu spät ist. Es gibt meiner Meinung nach viele Artikel, die Übungen beschreiben, und wenige, die detailliert auf Hilfe bei akuten Schmerzen eingehen. Den Kartoffelumschlag kannte ich bisher noch nicht, den werde ich mal ausprobieren (bin allerdings skeptisch). Es gibt eigentlich sehr viel Auswahl und es wäre schön, wenn Sie detailliert erklären könnten, was genau welche Mittel bewirken, bspw. muskelentspannende Bäder (z.B. mit Arnika-Öl), spezielle Kissen zur Nackenentlastung (z.B. Kirschkern), Tapes, Impulsgeräte für zuhause (z.B. Actipatch), Massagen/chiropraktische Behandlungen/Akupunktur, Wärmepflaster usw. Schmerzmittel finde ich nur im Notfall empfehlenswert, wenn es vor Schmerzen nicht anders geht, oder? Ich würde mich über so einen Artikel freuen, das Angebot in dem Bereich ist nämlich sehr breit gefächert! Lg, Julia