yogaś citta-vṛtti-nirodhaḥ – Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist. Doch ist es nicht leicht, unseren „Affengeist“ still sitzen zu lassen. Ununterbrochen springen unsere Gedanken von Ast und Ast, ständig abgelenkt von neuen Reizen. Unser Körper kann aber nicht funktionieren, wenn er ständig auf Hochtouren läuft. Die 8 Wahrnehmungs Dimensionen in der Asana-Praxis sollen uns eine Verschnaufpause bringen.
1. Dimension: Die atmende Statue
Eines Tages wurde Michelangelo von einer reichen Familie beauftragt, eine Statue von außergewöhnlicher Schönheit zu erstellen. Er suchte daraufhin nach einem geeigneten Marmorblock und fand auf einer Seitenstraße einen von Unkraut überwucherten Block. Aus diesem Marmorblock schlief Michelangelo die Statue David. Als man ihn fragte, wie es ihm möglich gewesen sei, diese Statue zu erschaffen, sprach er: “Der David war immer schon da gewesen. Ich musste lediglich den überflüssigen Marmor um ihn herum entfernen.”
So verhält es sich auch im Yoga. Wir schleifen bei jeder Praxis an uns herum. So wie Michelangelo Jahre gebraucht hat, seinen David zum Vorschein zu bringen. Immer wenn ich „die atmende Statue“ in meine Yogapraxis einbeziehe, denke ich an diese Geschichte. Um meine Gedanken still werden zu lassen, lasse ich sie zu Stein werden. Schwer, unbeweglich und ruhig. Egal in welcher Asana ich mich befinde. Einfach nur atmen….beobachten…
2. Dimension: Das Erspüren der Reizpunkte
Auch wenn wir von außen vielleicht wie eine atmende Statue aussehen, im Inneren sind wir so gar nicht erstarrt. In der zweiten Dimensionen geht es um das Erspüren dieser intensiven Empfindungen im Körper.
Ein Beispiel: Ziel in der Asana ist in diesem Stabilität (sthira) und gleichzeitig Leichtigkeit (sukha) entstehen zu lassen. Leichtigkeit kann sich dabei nur entwickeln, wenn wir einen gewissen Grad an Stabilität haben. Das ist nicht nur in der Yoga-Praxis so, sondern auch im täglichen Leben. Wer stabil mit beiden Beinen fest im Leben steht, den wirft so leicht nichts aus der Bahn. So kann man in Uttanasana, der ganzen Vorbeuge, die Stabilität und Verankerung der Füße am Boden spüren. Nach oben hin zieht der Steiß, während der Oberkörper passiv nach unten hängt. Wie fühlen sich die verschiedenen Bereiche an? In jeder Asana gibt es viel zu entdecken…
3. Dimension: Die Balance
Die Entdeckungsreise geht weiter. Manchmal merkt man, dass Vrikshasana (der Baum) auf einer Seite besser gelingt als auf der anderen. Die Balance bezieht sich aber nicht nur auf links und rechts. In jedem Asana kann man die Unterschiede zwischen links/rechts, oben/unten oder hinten und vorne erforschen. Erforsche deinen Körper in alle Himmelsrichtungen.
4. Dimension: Atemräume
Unser Atem spiegelt unsere körperliche und seelische Verfassung wieder. Es gibt Phasen, in denen unser Atem ruhig und tief fließt wie ein See. Zieht ein Sturm auf, haben wir Stress wird unser Atem wird flacher. Die Yogis haben schon früh erkannt, dass es eine Beziehung zwischen Atem und der geistig-seelischen Verfassung gibt.
Im Yoga wollen wir daher „einen langen Atem haben“. Indem wir verschiedene Lungenabschnitte beatmen und die Atemräume erkunden, gelingt uns das. Durch die Verformung des Brust- und Bauchraumes in den Asanas, kommt es zu einer veränderten Belüftung in den Lungenabschnitten. Versuch dich gleich mal so wie du hier sitzt in einer leichten Drehung. Was ist dir angenehmer – eine tiefe Bauchatmung oder eine Brustatmung. Mit welcher Atemform kommst du vielleicht sogar in eine tiefere Drehung der Brustwirbelsäule?
5. Dimension: Atemfluss
Was wäre, wenn unser Körper eine Landschaft wäre? Wäre er dann ein unbeweglicher Berg? Ein stilles Tal? Oder eine blühende Wiese? Nichts von allem trifft zu. Unser Körper ist wie ein Fluss, ständig in Bewegung. Das wusste auch der antike Philosoph Heraklit: „Niemand steigt zwei Mal in den selben Fluss.“ Auch unser Atem fließt unablässig, wir können uns von ihm einfach treiben lassen, aber ihn auch bewusst beeinflussen. Die Beeinflussung des Atems mit verschiedenen Atemtechniken (Pranayama) führt zu einem verstärktem Empfinden oder Pulsieren im Körper.
6. Dimension: 5 Elemente
Die fünf Elemente wirken auch in unserem Körper und sind in jedem von uns unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt Feuermenschen, die stets aktiv sind. Und es gibt tiefgründigere Wassermenschen oder sehr geerdete Typen. Im Yoga ist es Ziel, diese Elemente in Einklang zu bringen so wie sie in deinem individuellen Urzustand ausgeprägt sind. Jeder braucht hier etwas anderes. Spüre zu Beginn deiner Yoga-Praxis, was du heute brauchst. Möchtest du eher zur Ruhe kommen und erdende Asanas praktizieren (Vorbeugen, Balancehaltungen)? Oder bist du heute eher träge und brauchst etwas Feuer (übe dann den Sonnengruß oder belebende Rückbeugen).
7. Dimension: Die symbolische Bedeutung hinter den Asanas
Die oft blumigen Namen der Asanas haben auch immer eine symbolische Bedeutung und zu fast jeder Haltung gibt es eine indische Geschichte. So ist die Kobra (Bhujangasana) eine Rückbeuge aus der Bauchlage, die an eine köglich anmutende Schlange erinnert, die sich mühelos aufzurichten vermag. Aber die Kobra schlängelt sich nicht den ganzen Tag in den Himmel. Wie alle Schlangen ringelt sie sich auch ein um eine Runde zu rasten. Im Yoga ist dies das Symbol für die ruhende Lebensenergie (Kundalini, dt. die Zusammengerollte), wo am unteren Ende der Wirbelsäule eine Schlange in einem tiefen Schlaf liegt. Wenn diese Energie erwacht und entlang der Wirbelsäule aufwärts strömt, ist die Kundalini erwacht. Diese Phase zeigt die Kobra als Asana.
Aber die Kobra steht noch für einen weiteren Aspekt: die Wandlung. Denn Schlangen wachsen ein Leben lang, nicht aber ihre Haut. Daher müssen sie sich von Zeit zu Zeit ein neues Schuppenkleid zulegen. Auch uns wird unsere Haut manchmal zu eng. Wenn wir die Kobra üben und diese symbolische Bedeutung mitbedenken, bekommt die Übung eine tiefere, persönlichere Bedeutung.
8. Dimension: Geistesbewegungen
„Meister, meine Gedanken stören mich in der Meditation.“ Diesen Satz habe ich vor kurzem in einer Geschichte gelesen. Der Meister zeigte Verständnis für das Problem und riet seinem Schüler, den Wind einzufangen. Wenn er das schaffe, dann könne er auch seine Gedanken zügeln. Drei Mal dürft ihr raten – dem Schüler ist das natürlich nicht gelungen. Der Meister wollte ihm nur eine Lektion erteilen, dass es nicht möglich ist, solange man angestrengt den Gedanken hinterherläuft. Der Schlüssel liegt darin, achtsam zu sein und die Geistesbewegungen wertfrei zu beobachten. Dann legt sich auch der Sturm im Kopf.
Auch in der Yoga-Stunde rasen unsere Gedanken manchmal wie auf der Autobahn munter weiter – mal schneller, mal langsamer. Durch verschiedene Techniken schaffen wir es, unsere Gedanken einzubremsen und sie wertfrei zu beobachten. Egal in welcher Position du dich befindest, die Gedanken dürfen da sein, du bewertest sie aber nicht. So wird das Bewusstsein frei für das Hier und Jetzt.
Diese 8 Dimensionen sind miteinander verbunden wie ein Netz. Durch das achtsame Praktizieren verändert sich deine Sensibilität, dein gesamtes Körperschema verbessert sich und gewohnte Haltungsmuster werden erkannt. Durch das Erkennen verlieren sie an Kraft und können durch bewusstes Üben neu erlernt werden. Das Selbst-Erspüren von Verspannungen oder Haltungsschäden bewirkt einen bewussteren Umgang mit dem Körper und ermöglicht eine gelassenere Einstellung. Denke aber daran, das Ziel der Asana-Praxis ist nicht die Perfektion. Ziel ist eine bessere Gesundheit. Und auch das gelingt leichter unter der Berücksichtigung der 8 Wahrnehmungsdimensionen…. Viel Spaß beim Üben!
Diese übungen helfen mit tatßächlich.
Eine der hilfreisten ist,aus dem Kundalini:
Rechter Daumen an den linken Nasenflügel und 3 mal ein- und 8 mal ausatmen. Genauso spiegelgleich auf der anderen Seite der Nase.
Diese Übung lässt deine Erinnerung an vergangene Aufgaben wieder erwachen,die Du für dein Schicksal noch zu klären hast.
Mindestens 10 Mal hintereinder,täglich…
Euer Engelchen Sibel
Liebe Yogafans:vorab last euch Zeit…diese übungen helfen mit tatsächlich.
Eine der hilfreichsten is aus dem Kundalini:
Rechter Daumen an den linken Nasenflügel und 3 mal ein- und 8 mal ausatmen. Genauso Spiegelgleich auf der anderen Seite der Nase. Denke an dein Kronenchakra…
Diese Übung lässt deine Erinnerung an vergangene Aufgaben wieder erwachen,die Du für dein Schicksal noch zu klären hast.
Mindestens 10 Mal hintereinder,täglich…
Euer Engelchen Sibel
Liebe Sibel, was meinst du mit 3 x ein u d 8 mal ausatmen? Stoßweise? Könntest du es bitte nochmal genauer erklären, danke und Namaste, Ninam