Man könnte in tiefe Depressionen verfallen angesichts der dicken Nebeldecke, die das Land schon tagelang überzieht. Zudem naht der kürzeste Tag des Jahres: Zur Wintersonnenwende am 22. Dezember gibt es nur knapp über acht Stunden Tageslicht. Wer nicht gerade spontan die Möglichkeit hat, in südlichere Gefilde auszweichen, dem bleiben zumindest die folgenden fünf Tipps gegen Winterdepression.
Macht schlechte Laune: die Winterdepression
Brrr… auch wenn der diesjährige November der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war, war es immer noch kalt genug. Und vor allem dunkel. Viel zu dunkel. Daraus folgt schlechte Laune, Energielosigkeit und Heißhunger auf Süßes. Im besten Fall kommt man mit einem Winter-Blues davon. Wer nicht so viel Glück hat, den ereilt eine Winterdepression. Frauen sind davon wesentlich häufiger betroffen als Männer. Und je weiter nördlich die Europäer leben, umso weniger Tageslicht bekommen sie. Kurzum: je weniger Licht auf uns einstrahlt, umso unglücklicher sind wir. Die Länge der Tage und die Intensität der Lichteinstrahlung beeinflussen unsere Laune ebenfalls.
Aus medizinischer Sicht klingt das so: Je kürzer die Tage, umso weniger Licht trifft auf die Augen. Die Netzhaut kommuniziert diesen Mangel an die Zirbeldrüse weiter. Diese Drüse sitzt im Hirnstamm und steuert die Produktion des Hormons Melatonin, das unter anderem für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist. Wenn wir wenig Licht abbekommen, wird mehr Melatonin produziert (schließlich hilft das beim Einschlafen). Ein zu hoher Melatoninspiegel tagsüber macht uns schließlich schlapp und übellaunig.
Die gute Nachricht: Meistens ist die vermutete Winterdepression ein wesentlich harmloserer Winter-Blues. Erst wenn Beruf und Familie durch das Leiden spürbar beeinträchtigt sind, spricht man im Fachjargon von Winterdepression. Die MedUni Wien bietet einen Test für die Selbstdiagnose: Winterdepressions-Test
Tipps für mehr Serotonin im Winter
Das Melatonin entsteht aus dem Glückshormon Serotonin, das wiederum bei der Behandlung von Trübsal echte Wunder wirken kann. Fünf Tipps, die uns im Winter glücklich machen:
- Tageslicht-Therapie: Tageslichtlampen simulieren das Licht der Sonne und verhelfen erwiesenermaßen zu Glücksgefühlen im Winter. Besonders am Morgen kann eine Lichttherapie Wunder wirken und den Serotoninspiegel heben. Das passiert wie oben beschrieben über die Augen, die die Nervenreize weiter an die Zirbeldrüse leiten. Auf www.lampenwelt.at gibt es dazu eine umfangreiche Auswahl an Lampen.
- Bewegung: Wer täglich eine halbe oder noch besser eine ganze Stunde bei Tageslicht unterwegs ist, gleicht den Lichtmangel im Körper aus. Selbst an einem nebligen Tag dringt dafür genug Licht durch.
- Soul-Food: Schlechte Laune im Winter fördert Heißhunger. Wer dann nicht zu Süßigkeiten (die nur kurzfristig glücklich machen), sondern zu Nüssen und Hülsenfrüchten greift, ist klar im Vorteil. Schließlich wird der Großteil des Serotonins im Verdauungstrakt produziert. Je besser die Ernährung, umso mehr davon.
- Struktur im Tagesverlauf: Wenn sich Antriebslosigkeit einstellt, hilft es, dem Tag eine fixe Struktur zu geben. Von der immergleichen Weckzeit, über Uhrzeiten für die Mahlzeiten bis hin zur Einschlafphase sollte alles gut geplant sein.
- Lachen: Auf den ersten Blick mag dieser Tipp Menschen, die unter Winterdepression leiden, zynisch erscheinen. Aber Lachen ist und bleibt die beste Medizin. Die lustige Serie im TV, ein Kabarett oder ein toller Abend mit Freunden und Familie – alle Dinge, die zum Lachen bringen, sind erlaubt. Selbst gezieltes Lachen ist wirksam, weil für die Bewegung mehr als 100 Muskeln beansprucht werden müssen. Das wiederum sorgt für Entspannung im ganzen Körper und eine tiefere Atmung.
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