Yoga ist für die schlanken und schönen Menschen. So bekommen wir es in Magazinen, im Fernsehen oder auf Werbeplakaten präsentiert. Die amerikanische Yogalehrerin Anna Ipox, selbst übergewichtig, wollte dies nicht länger hinnehmen und gründete ihr „Fat Yoga“ Studio in Portland, Oregon. So polarisierend dieser Name klingt, so sympathisch ist die dahinter stehende Person: “Ich sage ‘Ich bin fett’, denn wissen sie was: Ich bin fett – […] nicht dick, flauschig oder grobknochig“, beschreibt sich Anna Ipox in einem Interview. Der Name „Fat Yoga“ ist Programm und kein Werbegag.
Auch Yogalehrerin Sigrid Ernst will mit ihrem Buch „Yoga für Vollweiber und Pfundskerle“ Mut machen. Denn Yoga hat viele Vorteile für Übergewichtige. Entgegen der allgemeinen Intention, gelenkig sein zu müssen um Yoga auszuüben trifft vielmehr das Gegenteil zu. Denn Yoga lässt sich von jedem praktizieren und die Gelenkigkeit ist vielmehr ein Resultat als eine Voraussetzung. Yoga verhilft darüber hinaus nicht nur durch das Verbrennen von Kalorien beim Ausüben des Sports Gewicht zu reduzieren, sondern geht einen Schritt weiter. Es vermittelt ein völlig neues Lebensgefühl und fördert die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper.
Mehr Leichtigkeit mit Yoga
Für Übergewichtige ist sanftes Hatha-Yoga sinnvoll. Gelenkschonende Sequenzen ohne Verrenkungen und ohne Leistungsdruck, begleitet von Atem- und Meditationsübung sind eine tolle Möglichkeit, um Körper und Seele in Einklang zu bringen. Der Kreislauf wird angeregt und die Gelenke gestärkt. Durch das neue Körpergefühl bekommt man Lust auf mehr und die Ernährungsumstellung ist nicht selten eine Folgeerscheinung, die ganz von alleine kommt.
Die Gewichtsabnahme sollte aber nicht im Vordergrund stehen. Vielmehr geht es darum, ein positives Körpergefühl zu entwickeln und bewusster durchs Leben zu gehen. „Seit ich Yoga mache, fühle ich mich in meinem Körper wieder zu Hause“, so Sabrina Müller. „Zugegeben, ich fühlte mich anfangs etwas deplatziert da es bei mir in der Nähe keinen speziellen Kurs für Übergewichtige gab. Aber nach Yoga fühlte ich mich immer so schön leicht und daher bin ich dabei geblieben“, erzählt die 28-jährige PR-Beraterin. Sie hat laut eigenen Angaben gut 20 Kilo zu viel auf den Rippen. Ihr Körper reagierte rasch und sehr dankbar auf das neue Hobby. „Mein Körper ist heute straffer und meine Nackenverspannungen sind Geschichte.“
Sonnengruß mit Gewicht
Bei Yoga für Übergewichtige geht es nicht um schwierige Verrenkungen. Vielmehr macht jeder was er kann. Die Stimmung ist locker und mit Hilfsmitteln wie Blöcken, Gurten oder Stühlen hilft man sich bei Bedarf einfach weiter. Hier eine Sonnengruß-Anleitung für Menschen, die „mehr drauf haben“:
Yoga ist keine neue Wunderdiät. Wer sich aber selbst wieder besser spürt, lebt automatisch bewusster und gesünder. Am Ende ist das Ziel, sich selbst so anzunehmen, wie man ist – das ist die einzige Voraussetzung, um etwas verändern zu können. „Abgesehen von wenigen Härtefällen beginne für Gewillte das Abnehmen tatsächlich im Kopf“, so Herr Jayatilleke von der Online-Klinik 121doc.com. Neben der Überwindung Sport zu treiben, sei insbesondere die Umstellung der Ernährung die größte Hürde im Prozess zu einem gesünderen Leben, so der Gesundheitsexperte weiter. Yoga verbinde diese beiden Elemente in einer sehr zugänglichen Form, insbesondere für Übergewichtige.
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Wow vielen Dank für den interessanten Artikel. Leider sind wir es noch viel zu häufig im Yoga gewöhnt das Bild von -jung und schön- vermittelt zu bekommen auch wenn das Interesse grundsätzlich in allen Alters- und Gewichtsklassen vorhanden ist. Bevor ich mit Yoga angefangen habe, war ich ebenfalls ein wenig von den ganzen „drahtigen Yoga-Models“ eingeschüchtert, konnte mich dann aber doch überwinden (zum Glück!). Als ich damals begonnen habe stand nicht das Abnehmen im Vordergrund, sondern vielmehr das entwickeln eines intensiveres Körpergefühls. Ich mache Hatha-Yoga nun seit 2 Jahren und kann sagen, dass ich noch nie so gelenkig war und mich in meinen Körper wohl fühle wie heute. Ich würde es keine Woche mehr missen wollen!
Liebe Grüße,
Lena
Hallo ! Ich mache Yoga schon seid mehreren Jahren und ich fühle mich sehr fit. Aber was toll ist das ich es auch in meiner Schwangerschaft machen kann, zwar nicht alle Übungen aber die meisten. Bei der Geburt meines ersten Kindes hat es mir viel Kraft gegeben und die Entbindung verlief ohne Komplikationen. Nun bin ich in den letzten 6 Wochen mit meinem zweiten Kind vor der Entbindung und Yoga steht immer noch auf dem Tagesplan. Ich kann es nur jeder Frau empfehlen die schwanger ist. Mädels es mache die Geburt viel einfachen der Körper und Geist ist fit für die Geburt… Danke für die interessanten Artikel hier auf der Seite man kann immer etwas neues lernen.