Möbel verbindet man nicht sofort mit Gesundheitsrisiken. Auf den zweiten Blick wird allerdings klar, dass speziell furnierte Möbelstücke eine Menge Schadstoffe enthalten können. Das verstärkt den Trend hin zu unbelasteten Massivholzmöbeln. Wer auf ein gesundes Raumklima Wert legt, achtet gerade in den eigenen vier Wänden auf eine möglichst geringe Belastung. Wir zeigen, welche Stoffe dir schaden, warum du Möbel die „neu“ riechen vermeiden solltest und welche ökologischen Vorteile hochwertige Möbel aus Massivholz haben.
Krebserregendes Formaldehyd in Spanplatten
Grundsätzlich wird zwischen furnierten Möbeln und jenen aus Massivholz unterschieden. Furnierte Möbel sind an der Oberfläche mit einer dünnen Schicht Echtholz beklebt, während darunter Spanplatten Halt geben.
Diese Spanplatten bestehen aus holzhaltigem Fasermaterial, das entsprechend verklebt und in Form gepresst wird. Das dafür verwendete Bindemittel enthält leider allzu häufig Formaldehyd. Die in Österreich dafür geltende Regelung sieht vor, dass nur Holzwerkstoffe der Emissionsklasse E1 in den Handel gelangen dürfen. Dadurch dürfen Spanplatten maximal 0,1ppm (Parts per Million) Formaldehyd „ausgasen“ – also an die Atemluft abgeben.
Wenn das furnierte Möbelstück aber zusätzlich lackiert ist, kann die Belastung des Möbelstücks durch das auch im Lack enthaltene Formaldehyd diesen Grenzwert schnell überschreiten. Ältere Möbel enthalten ebenfalls tendenziell mehr von diesem Stoff.
Was ist Formaldehyd?
Formaldehyd wird auch als Methanal bezeichnet und wird durch Dehydrierung von Methanol gewonnen. Bei Zimmertemperatur ist der Stoff gasförmig (und genau das ist das Problem). Der Stoff gilt als krebserregend und kann Allergien fördern bzw. auslösen.
Unmittelbar wahrnehmbare Beschwerden können von Kopfschmerzen und Atemnot bis hin zu gereizten Schleimhäuten und Hautrötungen reichen.
Der Geruchstest
Im Möbelladen oder nach dem Auspacken zuhause kann ein einfacher Geruchstest Auskunft über die Schadstoffbelastung geben. Riecht das Möbel z.B. im Geschäft beim Laden öffnen auf unangenehme, chemische Weise „neu“, ist von einer Formaldehyd-Bealstung auszugehen.
Mittlerweile werden übrigens auch Spanplatten ohne Formaldehyd angeboten – allerdings leider nur in geringem Ausmaß. Welches Material verwendet wurde ist oft nicht einmal auf Nachfrage beim Hersteller herauszufinden.
Die Alternative? Vollholzmöbel
Die deutlich gesündere und gleichzeitig nachhaltigere Alternative sind Massivholzmöbel. Das Manko der teureren Anschaffungskosten wird durch den Gesundheitsaspekt aber auch durch höhere Langlebigkeit und Recyclebarkeit mehr als ausgeglichen.
Holz ist als nachwachsender Rohstoff bei ökologisch verantwortungsvoller Gewinnung keine Belastung für die Umwelt. Da wir selbst bevorzugt Vollholzmöbel kaufen ist uns dieser Aspekt besonders wichtig. Da enstprechende Produkte gar nicht so leicht zu finden sind, möchten wir an dieser Stelle allnatura.at empfehlen. Dort werden alle Hölzer ökologisch sinnvoll gewonnen und entsprechend auf Schadstoffe kontrolliert.
Vollholzmöbel leisten im Gegensatz zu den furnierten Möbeln in den eigenen vier Wänden übrigens sogar einen positiven Beitrag zum Raumklima.
Neben dem herrlichen Duft neuer oder frisch geölter Möbel sind folgende Eigenschaften für die gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich:
- Holz atmet: Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder an die Umgebung ab – dadurch wird die Luftfeuchtigkeit im Raum auf natürliche Weise reguliert.
- Holz ist nicht elektrostatisch: Dadurch ziehen Vollholzmöbel weniger Staub an und geben auf keinen Fall Stromschläge bei Berührung ab.
- Holz wirkt antibakteriell: Die antibakteriellen Eigenschaften aufgrund von Gerbsäuren sorgen für für eine hygienische Umgebung. Selbst Schneidebretter sind aus diesem Grund hygienischer als jene aus Plastik.