Mit Faszialen Release Techniken den Faszien etwas Gutes tun: Halte die Bindegewebshüllen deines Körpers mit diesen Übungen geschmeidig, spüre deinen Körper und bearbeite die eine oder andere Verklebung mit der Blackroll und anderen myofaszialen Tools. Die Fotostrecke in diesem Beitrag zeigt dir anschaulich, wie du vorgehen kannst.
Wie funktioniert Faszientraining?
Verklebungen können sich nur lösen, indem der Körper in Schwingung gebracht wird und in alle Dimensionen bewegt wird. Schwingen, springen, bouncen, federn und ganz wichtig die tensegrale Spannung sind beim Faszientraining das Um und Auf. Unter tensegraler Spannung versteht man dabei das aktive Aufspannen unseres Körpers wie ein Zelt und das aktive Loslassen bzw. Schwingen.
Fasziale Release Techniken – externe Tools
Ein Teil des Faszientrainings ist das Bearbeiten von Körperstellen mit externen Tools – wie zum Beispiel der Blackroll. Aber auch Tennisbälle oder spezielle myofasziale Tools kommen hier zum Einsatz.
Es handelt sich um eine spürbar schnelle Möglichkeit der Eigenbehandlung, da die Bindegewebsstrukturen mit Hilfe der Rolle oder von Bällen unter Druck gebracht werden. Gibt dieser Druck nach, lösen sich Verklebungen und hinterlassen ein besseres Körpergefühl.
Die besten Faszien-Übungen in Bildern
Anstelle der kostenintensiven Blackroll kannst du auch andere Faszienrollen z.B. einfache Schaumstoffrollen benutzen. Zur Not geht auch ein zusammengerolltes Handtuch.



















Kontraindikationen – das ist besonders zu beachten
Es ist wichtig herauszufinden, was du für dich brauchst. Praktiziere daher nur Übungen, die dir gut tun. Höre auf deinen Körper. Spüre nach den Übungen nach, spüre die Qualität, die dein Körper durch die Übungen erfährt.
Bei starken Verspannungen, kann es während der Übungspraxis weh tun. Nicht den Mut verlieren, es wird besser. Achte aber auf deine Grenzen und gehe es langsam an. Ziel ist Raum und Weite im Körper zu erfahren und nicht noch mehr Spannung zu erzeugen.
Bei Schwangerschaft, Krampfadern oder Entzündungen auf das Üben mit der Blackroll verzichten! Auch bei Verletzungen oder Krankheiten des Muskel- und Knochenapparates den Rat eines Physiotherapeuten oder Arztes einholen.
Faszien durchziehen den gesamten Körper
Der Begriff Faszie stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Band“ oder „Bündel“. Es ist ein Sammelbegriff für unterschiedlichste, überall im Körper anzutreffende Gewebe.
Lange hat man sich in der Schmerztherapie nur um den roten Anteil – die Muskeln – gekümmert, heute weiß man, dass das Fasziengewebe hohe Bedeutung bei z.B. Rückenschmerzen hat. Es durchzieht unseren gesamten Körper wie einen Ganzkörperanzug und durchdringt uns dabei bis in unser tiefstes Inneres (selbst unsere Organe liegen in solchen Bindegewebshüllen).
Faszien geben unserem Körper die Form. Wenn diese Faszien verklebt sind, hat das daher Effekte im gesamten Organismus. Ist beispielsweise der Iliopsoas verspannt, hat dies Auswirkungen auf die Nieren und den unteren Rücken sowie die Knie oder die Leber. Alles ist mit allem verbunden.
Woraus bestehen Faszien?
Faszien sind bandförmiges, sehr reißfestes kollagenreiches Gewebe. Sie bestehen aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenen Klebstoffen. Diese Kombination sorgt für Gleitfähigkeit und Elastizität.
Wer rastet der rostet
Ein gesundes Fasziengewebe sieht dabei aus wie ein flüssiges Spinnennetz, das aneinander gleiten kann. Es ist zudem scherengitterförmig und wellig angeordnet. Wenn Faszien verfilzen, sehen diese aus wie ein wildes Wollknäuel. Durch Überlastung, Übersäuerung, Stress, Verletzungen oder Bewegungsmangel können die Faszien verfilzen.
Faszien & Yoga
Du willst noch mehr? Yoga ist ideal, um die Faszien geschmeidig zu halten. Denn Forschungen zeigen, dass Stress ebenso die Faszien verklebt. Die langen, schmelzenden Dehnungen z.B. im Yin Yoga sind daher ideal, um das Bindegewebe fit und geschmeidig zu halten.
Hier findest du alles über Faszien Yoga.
Ich habe mir kürzlich auch so ein Rolle gekauft und muss sagen, das hilft wirklich. Schön ist, dass Du hier noch so viele Übungen zeigst, da ich meist die gleichen mache. Wieder was dazu gelernt. Vielen Dank dafür.
VG Sonja
Hey Vielen Dank für die Fotos.
Ich glaube wenn es demnächst nicht mehr ganz so heiß ist, werde ich es auch mal draußen auf der Wiese versuchen 🙂
Kann man dabei was falsch machen?
Ich bin absoluter Verfechter des regelmässigen Faszientrainings und habe zahlreiche Fachbücher gewälzt in den letzten 4 Jahren, seit meines ersten Trainings mit der Rolle. Du hast einen ganz wunderbar umfangreichen Artikel geschrieben und gerade in Verbindung mit Yoga habe ich Faszientraining noch nie betrachtet 🙂 Sehr interessant. Ich selbst gehe eher sehr pragmatisch an die Sache heran, tüftel aber auch vielleicht mal ein wenig herum 🙂 Wichtig ist mir immer nur, dass ich wirklich regelmässig dabei bleibe !!
Grüße aus Dortmund
Nach dem diesjährigen Faszien Kongress in Ulm, bin ich wegen der Forschungsergebnisse von Dr. Robert Schleip noch mehr von der myofaszialen Therapie überzeugt. Ich konzentriere mich in Hamburg voll auf die Faszien und auf die, durch den Alltag hervorgerufenen Verkürzungen. Darum ist auch das beschriebene Faszientraining als konsequente Verantwortung für jedermann elementar LG aus Hamburg