Schon mal von Dost oder wildem Majoran gehört? Gemeint ist in beiden Fällen die gleiche Gewürz- und Heilpflanze: Oregano. Meist kennt man Oregano ja von Pizza. Als Gewürz genutzt, verleiht Oregano aber jedem Gericht eine herrlich mediterrane Note. Und: Die heilende Wirkung von „Origanum vulgare“ ist aufgrund antibiotischer Eigenschaften eine der kraftvollsten überhaupt.
Oregano ist eine krautige Pflanze, die auch in unseren Breiten gut gedeiht und von Jahr zu Jahr dichter wird. Der „echte Dost“, wie Oregano auch genannt wird, bevorzugt kalkhaltige und trockene Standorte. Im Wuchs bis zu 60 Zentimeter hoch, entwickelt die Pflanze im Spätsommer und Herbst lila Blüten, die besonders von Schmetterlingen und Honigbienen geliebt werden.
Einsatz und Geschmack
Kaum ein mediterranes Pizza- oder Pasta-Gericht kommt ohne Oregano aus. Aufgrund seiner südeuropäischen Herkunft spielt Oregano speziell in der Küche der entsprechenden Länder (Spanien, Italien, Griechenland, Türkei) eine große Rolle. Dabei wird Oregano vor allem für Saucen, Lammgerichte oder eben Pizza verwendet.
Früher wurde die Pflanze auch zum Schutz gegen Dämonen oder zum Färben von Stoffen (Farbton rot-braun) verwendet. Seinen Beinamen „Wohlgemuth“ hat Oregano aber wohl wegen des aromatischen Duftes erhalten.
Grundsätzlich ist das Aroma von Oregano je nach Standort unterschiedlich stark ausgeprägt. Je heisser und trockener, umso intensiver der Geschmack. Dabei sollte das Kraut bevorzugt frisch verarbeitet werden. Getrockneter Oregano aus dem Supermarkt ist meist weniger aromatisch. Im Geschmack ist Oregano leicht bitter, herb-würzig und – je nach Frische – ein bisschen scharf (am ehesten vergleichbar mit Pfeffer).
Inhaltsstoffe und Wirkung
Die Oregano-Blätter enthalten neben Gerb- und Bitterstoffen ätherische Öle wie Thymol und Carvacrol. Die beiden ätherischen Öle wurden übrigens schon von den Ägyptern zur Konservierung von Mumien benutzt. Der Grund dafür sind die ausgeprägten antibakteriellen und fungiziden Eigenschaften.
Während Oregano in der Küche wohl erst seit 300-400 Jahren Verwendung findet, ist die Tradition als Heilpflanze wesentlich länger. Die Griechen nutzten Oregano im ersten Jahrhundert nach Christus bereits zur Geburtsbeschleunigung oder zur Heilung von Hämorrhoiden. Die Heilwirkung entfaltet sich z.B. bei Menstruationsbeschwerden, Husten, Entzündungen oder Verdauungsstörungen.
Tipp
Das Kraut gedeiht in jedem Garten und ist frisch geerntet auch als Tee gut geeignet. Magen- und Darmbeschwerden können so wirksam gelindert werden.
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