Tofu, Sojamilch und Tempeh: Sojaprodukte sind ideale Eiweißlieferanten für die schlanke Küche und eröffnen uns eine neue Welt des Kochens. Aufgrund seiner gesundheitsfördernden Wirkung verbindet diese unscheinbare kleine Bohne aus Fernost Genuss und Gesundheit. Denn Soja ist ein Powerpaket das vor gefährlichen Krankmachern wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs schützt.
Die Inhaltsstoffe der Sojabohne sind neben Phytoöstrogenen (pflanzliche Hormone welche z.B. die Blutgefäße frei halten), B-Vitamine, Omega 3 Fettsäuren und Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Magnesium, Kalzium, Zink, Kalium und Selen. Bei der Verdauung von Soja schöpft der menschliche Körper aus dem Sojaprotein alle essentiellen Aminosäuren. Dazu sind Sojaprodukte frei von Cholesterin und schützen so Herz und Gefäße.
Tofu
Kennst du die Aussage „Tofu schmeckt doch fad.“? Sie ist wahr und wahrscheinlich der Grund warum viele auf das Naturprodukt verzichten wollen. Denn wie ungewürztes Fleisch schmeckt auch Soja nicht nach herausragend viel. In der Würze liegt hier das Geheimnis der Zubereitung. Tofu harmoniert mit sämtlichen Gewürzen dieser Welt. Vor allem Sojasaucen, Ingwer, Currymischungen und Chili verleihen Tofu einen leckeren Geschmack. Ob pikant oder süß, Tofu kann von der Vorspeise bis zum Dessert alles leisten.
Tofu ist Schätzungen zufolge bereits seit dem 10 Jahrhundert n. Chr. ein wichtiger Bestandteil der täglichen Nahrung. Die Herstellung ist seit jeher die Gleiche: In heiße Sojamilch, welche aus Wasser und Sojabohnen besteht, wird ein Gerinnungsmittel gerührt (z.B. Nigari, ein Meersalzbitterextrakt). Dies lässt die Sojamilch ausflocken und der dadurch entstehende Sojabruch wird in Kästen gepresst. Durch Löcher in den Kästen kann die Sojamolke entweichen.
Tempeh
Das indonesische Grundnahrungsmittel ist bei uns noch weniger bekannt. Kulinarische Neugier wird aber belohnt. Tempeh liefert viel hochwertiges Eiweiß und schmeckt lecker nach einer würzige Mischung aus Nüssen und Pilzen.
Sojamilch
Auch Sojamilch ist keine Erfindung der Neuzeit. In Asien wird Sojamilch schon seit Jahrhunderten aus Wasser und Sojabohnen hergestellt. Aus ihr wird auch Tofu hergestellt. Bei uns ist Sojamilch nur unter dem Namen „Sojadrink“ zu finden, da laut EU-Recht nur Milch von Tieren verkauft werden darf.
Bezogen auf die Nährstoffe ist die Sojamilch ein Knüller: Sie enthält alle essentiellen Aminosäuren die der Mensch braucht, um körpereigenes Eiweiß herzustellen, ist cholesterinfrei, fettarm und Top-Lieferant für die Phytoöstrogene. Oft wird Sojamilch noch mit Kalzium angereichert. Sojamilch ist also nicht nur für Menschen mit Laktoseintoleranz ein Segen.
Soja ist nicht gleich Soja
Die kleine Sojabohne hat trotz ihrer gesundheitsfördernden Wirkung auch ihre Schattenseiten. Soja ist ein wichtiges Futtermittel für Tiere und wird hierfür gentechnisch verändert. Zudem wird Soja zumeist aus Anbaugebieten im Regenwald bezogen. Der steigende Appetit auf Fleisch erfordert ein gigantisches Ausmaß an gerodeten Anbauflächen. So sind z.B. für 1 Kilo Rindfleisch 8 Kilo Soja oder Getreide erforderlich. Das hat auch Auswirkungen auf unser Klima. Nicht nur die Entscheidung Pflanzliches zu essen, auch die Qualität unserer Lebensmittel sollte uns ein Anliegen sein. In Österreich und Deutschland wird Soja übrigens bereits seit Jahren biologisch angebaut und nicht gentechnisch verändert.
Soja ist für mich schon eine sehr gute Alternative zu vielen Lebensmitteln, aber man sollte immer auf Qualität achten. Das ist das A und O dabei.