Ärzte interessieren sich bei Männern liebend gerne für die Prostata. Dieses – nicht immer angenehme – Erlebnis haben allerdings nur jene, die auch tatsächlich regelmäßig zum Arzt gehen. Prostatabeschwerden sind längst kein Alt-Herren-Phänomen mehr, das Thema wird aber tabuisiert, die Vorsorgeangebote zu wenig angenommen. Wir erklären die Prostata, Beschwerdebilder und mögliche Vorbeugemaßnahmen.
Prostata – was ist das?
Lange Zeit hatte man(n) keine Ahnung, wozu die Prostata überhaupt gut sein soll. Erst im 18. Jahrhundert gelang es einem Arzt aus Italien, die „Vorsteherdrüse“ korrekt zu erklären. Ihr Sinn und Zweck? Sie ist essenziell für die Zeugungsfähigkeit von Männern. Bestehend aus Drüsen, Muskeln und Bindegewebe umschließt sie die Harnröhre und erfüllt dabei unterschiedliche Funktionen.
Die Funktionen der Prostata:
- Die Prostata kann die Harnröhre verschließen und so verhindern, dass während einer Ejakulation Spermien in die Blase fließen.
- Sie produziert Sekret, um die Beweglichkeit von Spermien zu ermöglichen.
- Außerdem dient das Sekret der Alkalisierung der Harnröhre, wodurch Spermien überleben können.
Bei jungen Männern hat die Prostata die Größe einer Kastanie, während 70-80jährige Männer mitunter mit einer pfirsichgroßen Drüse durchs Leben spazieren. Ganze 90 Prozent haben in dieser Lebensphase Probleme mit der Prostata. Mehr als ein Drittel der Männer sind ab fünfzig betroffen.
Prostataleiden
Ja, die Gerüchte stimmen. Prostatakrebs ist bei Männern besonders häufig. Jeder 10. Mann ist im Laufe seines Lebens von dieser Diagnose betroffen, wobei die Behandlungsmöglichkeiten bei Früherkennung weitreichend sind.
Es gibt aber auch andere Beschwerdebilder, die unbehandelt großes Leiden verursachen können.
Mit steigendem Alter von Männern beginnt die Prostata aufgrund gutartiger Wucherungen häufig zu wachsen. Durch ihre Lage drückt die Drüse auf die Harnröhre und verursacht dadurch unterschiedliche Beschwerdebilder, die in drei Stadien ablaufen:
- Der Harndrang wird häufiger, dafür „kann“ Mann auf der Toilette nicht mehr so ohne Weiteres. Funktioniert das dann mit dem Harn lassen schließlich doch, ist der Strahl schwach und reicht kaum bis zu den Schuhen.
- Die Anfälligkeit für Blasenentzündungen steigt, weil die Blase nicht mehr vollständig entleert werden kann. Das führt zudem langfristig zu einer Schädigung der Nieren.
- Inkontinenz und Nierenleiden bis hin zum Nierenversagen! Weil die Blase gar nicht mehr entleert werden kann. Die Schmerzen dabei sind groß, eine sofortige Behandlung unbedingt notwendig.
Behandlung und Vorbeugung
Was Mann tun kann? Regelmäßig (=1x pro Jahr) zum Arzt gehen! Was der Arzt „rectale digitale Untersuchung“ nennt, ist der unangenehme Part, der aber tatsächlich Leben retten kann. Dabei ertastet der Arzt über den Enddarm per Zeigefinger die Prostata und kann so Größe, Druckschmerzen und Abgrenzung beurteilen. Alternativ kann der Patient auch um eine Ultraschalluntersuchung bitten, sofern in der Praxis vorhanden.
Je nach Stadium einer Erkrankung erarbeitet der Arzt gemeinsam mit dem Patienten ein Behandlungskonzept, dass von Medikamenten bis hin zur Operation reichen kann. Neben chemisch hergestellten Medikamenten stehen auch Naturpräparate zur Auswahl. Informieren kann man sich z.B. hier über jene von Dr. Hittich. Sowohl chemischen als auch pflanzlichen Präparaten wird eine gute Wirksamkeit bescheinigt.
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Danke für den sehr interessanten Beritrag zur Prostata. Ich möchte gerne noch anfügen, dass die meisten Krankenkassen in Deutschland eine Vorsorgeuntersuchung der Prostata erst ab dem vierzigsten Lebensjahr übernehmen.