Der Schlafende ahnt meist nicht, was sich im Schaf in seinem Mund abspielt. Die Zähne reiben sich aneinander, knirschen, nutzen sich ab. Jeder Fünfte leidet unter Zähneknirschen (Bruxismus). Ein Albtraum – vor allem für die Zähne. Denn es drohen Risse im Zahnschmelz und Kieferfehlstellungen. Nicht selten ist Stress der Auslöser der nächtlichen Attacken. Man muss dieses Unannehmlichkeit aber nicht zähneknirschend hinnehmen. Yoga-Asanas, Pranayama oder Meditation helfen Stress abzubauen und am Abend vor dem Bett gehen zu entspannen.
Ursachen und Folgen von Zähneknirschen
Warum Menschen mit den Zähnen knirschen ist noch nicht geklärt. Fest steht, dass Stress, emotionale Anspannung aber auch veränderte Zahnstellungen Auslöser sein können. Auch schiefe Zähne oder Kieferkrankheiten können der Grund sein. Durch das ständige Knirschen verhärtet zunehmend die Muskulatur, was wiederum zu ausstrahlenden Muskel- und Kiefergelenksschmerzen führen kann. Daher ist das Zähneknirschen nicht nur für die Zähne problematisch, sondern auch für das Kiefergelenk. Knackgeräusche können auf krankhafte Veränderungen im Kiefergelenk hindeuten. Manchmal schmerzen deswegen tagsüber sogar Kiefer, Kopf und Nacken.
Um die Ursachen für das Zähneknirschen festzustellen, gilt es die Zähne zusammenzubeißen und dem Zahnarzt seines Vertrauens einen Besuch abzustatten. Dieser kann die richtige Stellung des Oberkiefers zum Schädel und zu den Gelenken bestimmen und mögliche Fehlstellungen diagnostizieren. Um die Zähne zu schützen, gibt es zudem die sogenannte Knirscher-Schiene. Diese durchsichtige Kunststoff-Schiene wird nachts getragen und schützt den Zahnschmelz. Gegen die emotionale Anspannung hilft die Schiene aber nicht.
Yoga Programm gegen Zähneknirschen
- Empfehlenswert ist zu Beginn eine Selbstmassage. Setze dich bequem hin, nimm deine Fingern auf deine Wangen und massiere dein Kaumuskeln. Beschreibe kleine, sanfte Kreise und komme Schritt für Schritt näher zum Mundraum. Du kannst dabei deinen Mund auch etwas öffnen. Möglicherweise nimmst du hier bereits Verspannungen wahr? Lasse nach einer Zeit deine Hände entspannt sinken.
- Schiebe nun dein Unterkiefer leicht nach vorne und bewege es behutsam nach links und rechts. Mache dies auf jeder Seite beliebig oft. Schließe dann deine Lippen ganz sanft.
- Massiere mit deiner Zunge deine Zähne. Kreise in jede Richtung 30mal und schlucke dann drei Mal ganz bewusst. Spüre nach. Vielleicht kannst du bereits eine Lockerung in der Mundhöhle wahrnehmen?
- Bevor du mit der Asana Praxis beginnst, übe die Bienenatmung (Brahmari). Atme ein und summe ausatmend mit geschlossenen Lippen… Summe dir Freude in dein Herz. Wenn du möchtest kannst du beim Summen auch Kaubewegungen machen.
- Für die Asana-Praxis ist der Mondgruß ideal. Achte während dem Üben immer wieder darauf den Mundraum zu entspannen (Zahnreihen sind etwas voneinander entfernt).
Weitere Yoga-Asanas gegen Zähneknirschen findest du übrigens hier. Und denke immer daran. Gestresste „gehen auf dem Zahnfleisch“, Gesunde auf ihren Füßen. Also rauf auf die Yoga-Matte und durchbeissen.
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Leider gehöre ich auch zu den Zähneknirschern 🙁 Ein echtes Problem und auch eine Belastung für meinen Mann, dem meine „nächtlichen Konzerte“ regelmäßig den Schlaf geraubt haben. Inzwischen trage ich eine Knirschschiene, die uns beiden den Schlaf erleichtert!
Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass mir auch Yoga geholfen hat. In meinem Fall bin ich mir sehr sicher, dass Stress der Auslöser für das nächtliche Knirschen ist, Yoga hilft mir wiederum, diesen Stress zu lösen. Die speziellen Übungen für den Zahnkiefer werde ich in nächster Zeit in mein Übungsprogramm aufnehmen. Ich bin sehr gespannt!
Eine sehr hilfreich Zusammenfassung. Insbesondere die positive Auswirkung von Yoga hat mir die Augen geöffnet.