In der veganen Küche findet man vor allem eines: pflanzliche Lebensmittel. Denn im Gegensatz zu Vegetariern sind für Veganer neben Fleisch weitere tierische Lebensmittel wie z.B. Milch oder Käse tabu. Für viele klingt das einseitig. Böse Zungen sprechen sogar von Mangelerscheinungen. Doch was steckt wirklich hinter der veganen Ernährungsweise? Ist sie der gesunde Alleskönner oder doch zu einseitig? Ein Blick über den Tellerrand.
Ein Blick in die Supermarktregale verrät: Die Nachfrage für vegane Lebensmittel scheint vorhanden zu sein: Tofu, Seitan, Lupinen und Weizenprodukte sind im Kommen. Zusätzlich zu Sojamilch findet man zahlreiche Milch-Alternativen wie Mandelmilch, Hafermilch oder Reismilch. Marschiert man weiter in die Tiefkühlabteilung findet man zahlreiche Sorten von Sojajoghurt, sogar Mozarella aus Reis haben wir entdeckt. Das klingt nach Abwechslung und macht neugierig.
Viele gute Gründe?
Die vegane Ernähungsweise scheint auf den ersten Blick sinnvoll: Kein Cholesterin, viel Gemüse, Obst und gesunde, pflanzliche Fette stehen am Speiseplan. Aber bekommt man auf Dauer nicht Mangelerscheinungen, wie z.B. Eisenmangel, durch den fehlenden Fleischkonsum? Die Lösung: Linsen, Sesam, Nüsse und Petersilie liefern das Eisen. In Kombination mit Vitamin C kann dieses übrigens noch besser vom Körper aufgenommen werden. Vitamin B12 ist vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten und kann vom menschlichen Körper nicht selbst hergestellt werden. Deshalb kann in diesem Fall die Einnahme von Vitamin B12 Präparaten zur Kompensation beitragen.
Bei vielen Krankheiten wie Neurodermitits, multipler Sklerose oder Rheuma wird ebenfalls zum mäßigen Konsum von tierischen Produkten geraten. Üppige Fleischportionen können hingegen zu Gichtanfällen führen. Gehärtetes Fett und Zucker, wie z.B. in Keksen, können bei manchen Menschen Sodbrennen verursachen. Die Liste der essbaren Leidverursacher ist lang. Wie überall gilt auch bei der Ernähung: Die Menge macht das Gift. Ein paar fleischfreie Tage in der Woche schaden dabei sicher niemandem.
Vegane Ernährung hat über die gesundheitlichen Aspekte hinaus auch noch andere gute Gründe: Ressourcenschonung und Stoppung der Massentierhaltung ermöglichen Schlemmen ohne schlechtem Gewissen.
Vegan kochen
Wie kann man nun Gemüse, Salate und Hülsenfrüchte so zubereiten, dass sie richtig gut schmecken? Interessante Kochbücher sind Vegan for Fun und Vegan for Fit von Attila Hildmann. Der laut eigenen Aussagen ehemalige „Speckmops“ hat viele Diäten ausprobiert, bis er Veganer geworden ist. Heute ist er der bekannteste Vegan-Koch Deutschlands.
Wesentliche Bestandteile der veganen Küche sind:
- Tofuprodukte statt Fleisch und Fisch: Die richtige Zubereitung spielt bei Naturtofu eine tragende geschmackliche Rolle. Es gibt aber bereits Tofusorten, z.B. mit Basilikum oder Chili, die ohne Gewürz- und Marinademischungen eine Gaumenfreude sind. Tofu wird aus Sojabohnen hergestellt und ist eine wichtige Eiweißquelle für Veganer. Heimisches Soja sollte bevorzugt werden.
- Milch- und Joghurt können ebenfalls gezielt durch Sojaprodukte ersetzt werden.
- Auf Eier wird ganz verzichtet, ja sogar beim backen. Als Alternative wird zum Beispiel Öl verwendet.
- Anstelle von Gelatine, das aus Rinder- oder Schweineknochen besteht, wird Agar-Agar verwendet.
- Vollkornprodukte, Amaranth und Hülsenfrüchte liefern Eisen.
- Anstelle von Honig (ja auch der ist nicht vegan) verwendet man Agavendicksaft als natürliche Süße.
Unser Fazit: Einfach mal den Kochlöffel schwingen und den Schnitzelklopfer in der Schublade lassen. Abwechslung auf dem Teller ist schließlich der beste Koch. Und genau diese Abwechslung ist wohl kaum einseitig.
Es wäre der Natur und der Umwelt schon enorm geholfen, wenn alle Menschen auch nur ein paar Tage in der Woche „vegan“ leben täten. Dann gäbe es auch weniger Lebensmittelskandale, wie jetzt gerade wieder mit dem Pferdefleisch.
In meinem Ernährungsplan gibt es 2 mal die Woche nur Fleisch. Ich denke das ist vernünftig. Gar ohne Fleisch geht bei mir gar net.
Ich finde es gut, immer mal auf tierische Produkte zu verzichten. Das tut uns und auch der Lebensmittelindustrie gut. Dauerhaft kann aber auch ich nicht auf Fleisch, Milch und Käse verzichten.