Die Geschichten in der Kindheit waren ja sehr nett. „Kommt die Biene zur Blume…“. Nur – plötzlich steht der Storch vor der Tür. Wenn der Kindersegen (noch) verhindert werden soll, sind Verhütungsmittel für die schönste Nebensache der Welt ein Must-Have. Ob Pille, Kondom oder natürliche Empfängnisverhütung – man hat die Qual der Wahl. Wir geben einen Überblick über fünf beliebte Verhütungsmittel inklusive Vor- und Nachteilen.
Sicherheitsfaktor Pearl-Index
Wer über die Sicherheit einer Verhütungsmethode Bescheid wissen will, kann den Pearl-Index zurate ziehen. Der gibt an, wie viele von 100 Frauen bei Verwendung von Kondom, Pille & Co. schwanger werden. 0,1 etwa würde bedeuten, dass eine von tausend Frauen (im Durchschnitt) schwanger wird. Interessant jedenfalls der Pearl-Index von Frauen, die keinerlei Empfängnisverhütung betreiben: da liegt die Zahl zwischen 80 und 90. Keine Auskunft gibt der Index über Gesundheitsrisiken und Ansteckungsgefahr von Verhütungsmethoden.
Pille
Die am häufigsten angewandte Verhütungsmethode ist die Antibaby-Pille, die hormonell wirkt. Am 23. Juni 1960 zugelassen, gilt sie bis heute als besonders sicher. Bei Einnahme kann es zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Gewichtszunahme oder geringere Libido führen. Wichtig: Durchfall und Erbrechen mindern die Wirksamkeit der Pille.
Pearl-Index: 0,1-0,9
Vasektomie
Bei der Vasektomie handelt es sich um eine sehr sichere Art der Verhütung. Diese ist dann zu empfehlen, wenn die Familienplanung bereits abgeschlossen ist. Die Vasektomie bzw. Sterilisation ist ein Eingriff, bei welchem der Samenleiter des Mannes durchtrennt und ein Stück entfernt wird. Der Vasektomie Ablauf kann jedoch variieren, da es verschiedene Arten der Operation gibt. Neben der klassischen Vasektomie gibt es auch die „Non-scalpel“ Vasektomie sowie die „No-needle-no-scalpel“ Vasektomie. Bevor Paare allerdings diese Art der Verhütung in Erwägung ziehen, sollten sie sich gründlich informieren und einen Facharzt zu Rate ziehen.
Pearl-Index: 0,1
Kondom
Kondome zählen zu den „Barrieremethoden“, liegen auf Platz zwei der häufigsten Verhütungsmittel und bieten einen klaren Vorteil: Sie schützen nicht nur vor (ungewolltem) Kindersegen, sondern auch vor einer Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten. Im Pearl-Index liegen sie allerdings ebenfalls hinter der Pille, da es immer wieder zu Anwendungsfehlern kommt. Der erste „Gummi“ wurde übrigens 1859 von einem Reifenhersteller (Goodyear) erfunden.
Pearl-Index: 0,2-4
Spirale
Die Spirale (nicht zu verwechseln mit der Hormonspirale) zählt ebenso wie das Kondom zu den Barrieremethoden. Im Gegensatz dazu, wird es aber von der Frau und nicht vom Mann benutzt. Ein Frauenarzt führt während der Menstruation das aus Kupfer bestehende Verhütungsmittel in die Gebärmutter der Frau ein, wo es bis zu fünf Jahre verbleiben kann. Das Kupfer schädigt Spermien und verhindert zudem, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbauen kann.
Pearl-Index: 0,5-2,7
3-Monats-Spritze
Die auch als Depotspritze bezeichnete Verhütungsmethode gilt als sehr sicher. Dabei werden Hormone in einen Muskel gespritzt und dann Stück für Stück an den Körper abgegeben. Alternative Spritzen werden unter die Haut verabreicht. Der Nachteil dieser Verhütungsmethode ist, dass nach Absetzen die Menstruationsfähigkeit erst langsam wieder hergestellt werden kann. Empfehlenswert ist die 3-Monats-Spritze daher speziell für Frauen mit abgeschlossener Familienplanung.
Pearl-Index: 0,3-0,88
Natürliche Verhütung
Gerade in längeren, monogamen Paarbeziehungen wird auch auf natürliche Verhütung zurückgegriffen. Das ist zwar gut für die Gesundheit, gilt aber trotzdem laut Pearl-Index als tendenziell unsicher. Am sicheresten ist dabei die symptothermale Methode. Mit Unterstützung eines Verhütungscomputers werden dabei auf Basis der Basaltemperatur und der Konsistenz des Zervixschleims die fruchtbaren Tage bestimmt.
Pearl-Index: 0,3 (symptothermale Methode)
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