Über Stock und Stein die Berge erklimmen, Natur genießen, abschalten: Wandern liegt auch dieses Jahr im Trend. Gerade wenn es um mehrtägige Wanderungen geht, beginnt die eigentliche Tourenplanung bereits im heimischen Wohnzimmer. Wenn der Bürohengst auf Bergfex umsattelt, sollte der ein oder andere Tipp berücksichtigt werden. Dann steht dem Naturgenuss nichts mehr im Wege – und die Unfallgefahr sinkt obendrein!
Sind die Berge gefährlich?
Nein, zumindest nicht im wörtlichen Sinne. Auch wenn pro Jahr in Österreich an die 300 tödliche Bergunfälle passieren. Schließlich ist bei Unfällen kaum der Berg schuld, sondern meist die handelnde Person. Oder schwer kontrollierbare Umstände, wie zum Beispiel das Wetter. Aber auch dieses ist meist vorhersehbar. Wer im Gelände unterwegs ist, ist gut beraten, sich im Vorfeld ausreichend zu informieren und eine Tour auf Basis von eigenem Können, Ausrüstung, Kondition und Erfahrung zu planen.
Grundlagen der Tourenplanung
Wer sich für anspruchsvolle Routen oder mehrtägige Touren interessiert, sollte im Vorfeld einige Fragen für sich beantwortet haben und folgende Parameter für Wanderungen unbedingt berücksichtigen:
Region & Übernachtung
Wer auf der Suche nach einer geeigneten Tour ist, kann sich mit Tourenplanern in Buchform oder online umfangreich informieren. Auf tourenportal.at sind alleine für Österreich mehr als 1.000 mögliche Touren aller Schwierigkeitsgrade gelistet. Wer sich entschieden hat, sollte sich rechtzeitig nach Übernachtungsmöglichkeiten (im Tal und während der Tour) umsehen.
Dabei sind Fragen wie: Wo findet die Tour statt?, Wo und wie wird übernachtet? Muss ein Zelt beim Gepäck berücksichtigt werden oder reicht der Schlafsack? Gibt es bei plötzlichem Wetterumschwung Schutzhütten in der Nähe? grundlegend. Mit Zelt im Freien zu übernachten ist jedenfalls eine optimale Möglichkeit, um die Natur hautnah zu erleben.
Anreisezeit & -art
Erfolgt die Anreise am Vortag oder am Tag des Tourstarts? Womit wird angereist – per Auto oder öffentlichem Verkehrsmittel? Welche Jahreszeit herrscht gerade? Der Start einer Tour soll so entspannt wie möglich sein. Daher ist anzuraten, dass die Anreise (sofern der Tourstart weiter als eine Stunde entfernt liegt) am Vortag erfolgt. Nach einem ausgiebigen Frühstück kann man so ausgeruht ins Abenteuer starten. Je nach Jahreszeit sind auch Ferienzeiten (Stau!) und die jeweilige Buchungslage zu berücksichtigen.
Gehzeit
8 Stunden durch die flache Ebene marschieren ist das eine. 8 Stunden einen steilen Berg zu erklimmen das andere. Wer über durchschnittliche Kondition verfügt, sollte sich keinesfalls zu viel zumuten und immer eine gewisse Reservezeit für Pausen, Naturbeobachtung und unvorhersehbare Ereignisse einplanen. Dehalb ist es sehr wichtig sich diese Fragen bereits vor dem Anbruch der Tour zu stellen: Wie lange soll die tägliche Gehzeit sein? Wie viele Kilometer schaffe ich am Tag zu laufen? Bis wo bzw. zu welchem Ort will ich laufen?
Höhenmeter
Wer hoch hinaus will, muss kältere Temperaturen und einen geringeren Sauerstoffgehalt der Luft berücksichtigen. Je höher, desto wichtiger werden Ausrüstung, Vorerfahrung und Wetterlage.
Vorerfahrung & Schwierigkeitsgrad
Gerade blutige Anfänger sollten sich eher einer Gruppe anschließen, anstatt alleine loszuwandern, oder eine kürzere Strecke mit geringem Schwierigkeitsgrad vorziehen. Auch eine Wanderung mit Bergführer ist ein Erlebnis und bildet für weitere Touren eine wertvolle Grundlage. Beim Wandern gilt immer: Der Schwächste gewinnt. Ist der Schwierigkeitsgrad für eine Person zu hoch, ist immer eine Umkehr oder die Wahl einer Alternativroute anzuraten. Hilfreich wäre, sich schon vorab mit diesen Fragen auseinanderzusetzen: Wie versiert ist man in puncto Tourenplanung? Welche Schwierigkeitsgrade sind zumutbar? Handelt es sich um eine einfache Bergtour, einen Klettersteig oder um eine Hochgebirgstour? Wie ist die Geländebeschaffenheit?
Ausrüstung
Im Notfall kann die richtige Ausrüstung Leben retten. Dazu gehören festes Schuhwerk und Wanderstöcke je nach Bodenbeschaffenheit und Bergsteile, atmungsaktive Bekleidung und natürlich Reservewäsche. Regenschutz, Flüssigkeiten und feste Nahrung, sowie Landkarte und Kompass gehören in einen bequemen Rucksack. Ganz wichtig: Ein Mobiltelefon und ein kleines Erste-Hilfe-Set sollten ebenfalls immer mit dabei sein. Um alles vollständig zu haben, ist es notwendig, die eigene Ausrüstung rechtzeitig zu prüfen und gegebenenfalls im Fachhandel (z.B. bei mysportworld.de) des Vertrauens zu vervollständigen. Des Weiteren ist es grundlegend zu überprüfen, ob der Rucksack mitsamt Proviant noch bequem zu tragen ist, insbesondere das Gewicht des Rucksacks darf bei einer Wanderung über längere Zeit nicht zu schwer sein, um die Tour ohne Beschwerden und mit Genuss durchführen zu können. Das Idealgewicht für einen Rucksack liegt bei 10 Prozent des eigenen Körpergewichts.
Wetter
Wie sieht die detaillierte Wettervorhersage für die Tourentage aus? Und wann ist der ideale Zeitpunkt für den Start der Tour? Im Vorfeld sollte regelmäßig die Wettervorhersage geprüft werden. Gerade Touren ins Gebirge sollten nur dann stattfinden, wenn von stabilen Wetterverhältnissen auszugehen ist. Im Frühling oder Herbst ist mit plötzlichen Wintereinbrüchen durchaus zu rechnen. Aber auch Hitze ist bei derartigen Anstrengungen nicht förderlich. Der Start einer Tour sollte daher immer möglichst früh erfolgen.
Anmeldung
Wer während der Tour in Not gerät tut gut daran, im Vorfeld über den Routenverlauf und über den Rückkehrzeitpunkt Bescheid zu geben. Auch weil das Mobiltelefon im Gebirge häufig nicht funktioniert. Darum ist es sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, welche Bekannten/Freunde/Angehörigen vor der Tour informiert werden sollten.
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Ich war damals im Seiser Alm Hotel und dort in der Gegend konnte man auch super wandern und die Landschaft war sehr schön!