Mal ehrlich: Schläfst du immer gleich gut? Ich nicht. Mal dauert’s mit dem Einschlafen länger, dann wieder wird das Durchschlafen zur Herausforderung. Und wenn ich um 05:00 früh schon wach werde, obwohl ich noch müde bin, ist das auch unbefriedigend. Meist hängt meine Schlafqualität vom Stress ab, den ich mir gerade so mache(n lasse). Bin ich entspannt, dann wache ich morgens erholt auf. Ist der Druck groß, schlafe ich spürbar schlechter ein. Aus diesem Grund habe ich 3 Einschlafmethoden im Selbttest ausprobiert: Lesen, Meditation und eine natürliche Arznei. Die Ergebnisse haben mich überrascht.
Einschlafen in der stressigsten Zeit des Jahres
Wenn alles auf den letzten Drücker erledigt werden muss – von der Arbeit bis zum Einkaufswahnsinn – dann ist wohl Vorweihnachtszeit. Schließlich soll der 24. Dezember ja ruhig und besinnlich sein. Da darf’s im Advent wohl doppelt rund gehen, damit der Erholungsbedarf nach dem ganzen Stress so groß wie möglich ist.
Es gibt also kaum einen besseren Zeitpunkt für meinen Einschlaf-Test. Es treten in Zeiträumen von je fünf Tagen gegeneinander an:
- Lesen: Ich lese für mein Leben gerne, hauptsächlich Spannungsromane. Im Testzeitraum müssen es mindestens 30 Minuten Lesezeit sein. Und zwar jeden Abend direkt vor dem Einschlafen. Damit die Sache Sinn macht, tausche ich den Spannungsroman gegen langweiligere Kost: Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki von Haruki Murakami schlummern schon ewig in meinem Bücherregal. Genau dabei soll mir das Buch jetzt auch helfen.
- Meditation: Nachdem Meditation per Definition bei Entspannung hilft, könnte es doch auch eine Einschlafhilfe sein? 15 Minuten Zeit für mich. Konzentration, Stille, abtauchen. Das ist mein Testsetup für fünf Tage.
- Natürliche Medizin: Theoretisch geht das Einschlafen mit medizinischer Hilfe am schnellsten. In der Praxis bin ich kein Freund von Chemie, versuche selbst wenn ich krank bin eher auf natürlichem Weg wieder gesund zu werden. Nervenruh Dragees gehen aber als natürliche Arznei durch, da sie auf pflanzlicher Basis sind. Nach Lesen und Meditation werde ich – je nach Verfassung – fünf Tage lang 1-2 Dragees vor dem Zubettgehen einnehmen.
Mein 15-Tage Einschlaf-Test beginnt. Ich bin gespannt.
Kino im Kopf – 5 Tage Lesen als Ritual
Ich mache es mir im Bett gemütlich und beginne bei gedimmtem Licht (damit nur ja keiner sagen kann ich hätte gegen Melatonin-Gesetze verstoßen) meine Lektüre. Murakami fordert meine ganze Aufmerksamkeit. Als ich auf die Uhr blicke merke ich, dass schon 45 Minuten vergangen sind. Ach du… schnell einschlafen. Jetzt.
So in etwa ist mein erster Tag gelaufen. Entweder war es der Fokus auf den Test (Ich. Muss. Schlafen.) oder Haruki Murakamis Schlummerlektüre ist einfach nicht langweilig genug.
Am zweiten Tag gelingt mir die Sache schon besser. Beim Lesen kann ich perfekt abschalten. Der Stress des Tages bleibt draußen, in dem Moment wo ich lese, existiert nur die farblose Welt von Herrn Tazaki.
Fünf Tage sind keine lange Zeit und damit schnell vorbei. Das Buch habe ich in dieser Zeit nicht ausgelesen, aber immerhin hatte ich in dieser Zeit – mit Ausnahme von Tag 1 – keine Einschlafprobleme.
- Einschlaf-Qualität: Mittel
- Entspannungsfaktor: Abhängig vom Buch
- Abschaltfaktor: Hoch
Zauberformel Stille – 5 Tage Meditation als Schlafmittel
Wir haben vor nicht allzu langer Zeit einen Shaolin-Mönch interviewt. Sein Plädoyer für Achtsamkeit ist mir in Erinnerung geblieben. Jetzt hoffe ich, dass er recht hatte.
Tag 1: totale Dunkelheit, komplette Stille, Lotussitz. Einatmen. Ausatmen. Oh ein Geräusch. Einatmen. Ausatmen. Sind die 15 Minuten schon vorbei? Einatmen. Ausatmen.
Willkommen im Gedankenkarussell. Das habe ich mir definitiv einfacher vorgestellt.
Schon nach kurzer Zeit stellt sich aber so etwas wie Routine ein. Tag 4 und 5 kann ich immerhin schon still sitzen. Meine Gedanken halte ich zumindest nicht mehr fest, lasse sie weiterziehen. Ich merke, wie ein Verarbeitungsprozess in Gang kommt.
Die spannende Erkenntnis: Ich schlafe direkt im Anschluss an die Meditation spürbar schneller ein als sonst.
- Einschlaf-Qualität: Hoch
- Entspannungsfaktor: Mittel (15 Minuten sind als Anfänger okay, für dauerhafte Effekte zu kurz)
- Abschaltfaktor: Mittel (…in der Stille sind Gedanken so laut wie kaum sonst)
Natürliche Medizin – 5 Tage Nervenruh Dragees als pflanzliche Arznei
10 Tage habe ich mich jetzt schon mit meiner Einschlafqualität beschäftigt, 5 Tage liegen noch vor mir. Kann die pflanzliche Arznei Nervenruh die beiden Entspannungsmethoden schlagen?
„Trinken Sie Alkohol?“, lautet die Frage der Apothekerin, als ich die Arznei kaufe. Im Laufe der 5 Testtage nicht – schließlich will ich ja mein Testergebnis nicht verfälschen. Ihrer Aussage zufolge potenziert sich die Wirkung in Kombination mit Alkohol, aber darauf lasse ich es nicht ankommen.
Gespannt werfe ich das Dragee am ersten Tag ein. Zzz…zzz…
So geht es mir an 3 von 5 Tagen. Mein Einschlaftempo ist hoch wie selten. An den verbleibenden zwei Tagen schlafe ich zumindest normal ein. Schlafprobleme habe ich an keinem der fünf Tage.
- Einschlaf-Qualität: Hoch
- Entspannungsfaktor: Niedrig
- Abschaltfaktor: Hoch
Und? Besser eingeschlafen? Das Testergebnis
15 Tage Fokus auf Einschlafen haben mir viel gebracht. Im Vergleich zum normalen, gedankenlosen ins Bett gehen und auf das Sandmännchen warten, hat sich durch alle drei Methoden etwas zum Positiven verändert.
Die Arzneimittelvariante mit den Nervenruh Dragees hilft zwar „nur“ beim Einschlafen (und damit automatisch auch beim Abschalten) und natürlich nicht beim Entspannen, ist mir aber – weil genau das der Zweck des Tests war – eine Empfehlung wert.
Der Faktor Entspannung ist bei den Alternativen Lesen und Meditation natürlich deutlicher ausgeprägt. Bei beiden Methoden nehme ich mir mehr Zeit für mich und kann dadurch den Stress des Tages ideal verarbeiten.
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung der MCM Klosterfrau Healthcare GmbH. Unsere Meinung bleibt – wie immer – unsere eigene.
Witziger Bericht zu einem wichtigen Thema, vielen Dank dafür! Ich kann immer am besten einschlafen, wenn ich tagsüber beim sporteln war. Nur nicht kurz vor dem Zubettgehen, sonst bin ich zwar unheimlich müde, kann aber trotzdem nicht schlafen. Am besten noch auf einen Sprung in die Badewanne, und dann hat auch das Gedankenkarussell keine Chance mehr… Liebe Grüße Sonja
Ein Lob an die Übersichtlichkeit dieses Artikels.
Grundsätzlich ist es immer sinnvoll, ein Ritual, wie das Lesen/Meditation,.. etc.
vor dem Einschlafen zu pflegen.
So lernt der Körper, diese Tätigkeit als Einleitung zum Schlafen zu begreifen und erleichtert eben dieses.
Es mag sein, dass die Einnahme von Dragées, Tropfen oder Ähnlichem zur Entspannung verhelfen kann; langfristig birgt dies jedoch die Gefahr, irgendwann nicht mehr ohne Einschlafen zu können.
Sehr interessanter Artikel, Bewegung in Form von Sport ist ebenfalls sehr Hilfreich gut einschlafen zu können. Auch Saunabesuche fördern die Fähigkeit gut einschlafen zu können
Hey,
wirklich interessanter Artikel. Ich überlege schon länger mit Meditation anzufangen und der Artikel motiviert mich auf jeden Fall es mal zu testen.
Danke dafür und gerne mehr davon.
Gruß Timo
Lesen vor dem Schlafen funktioniert bei mir auch einwandfrei! Kann ich immer richtig gut abschalten dabei und man wird auch schneller schläfrig, es sei denn das Buch ist zu gut und zu spannend, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. 🙂
Danke für die Einschlaf Tipps. Wenn man schön hart gearbeitet hat und noch beim Training war sollte das einschlafen kein Problem sein. Was beim Einschlafen stören kann, ist das Handy und der PC. Die Blauen Strahlen vom Bildschirm machen einen wach. Deswegen ist es ratsam eine Stunde vor dem Schlafen gehen, das Handy und den PC beiseite zu tun und sich mit etwas anderem zu beschäftigen.
Gruß Simon
Beim Lesen kommt es definitiv auf die Lektüre an. Ich lese meistens Krimis oder Thriller – da will man doch noch ein Kapitel lesen, um vielleicht noch die ein oder andere spannende Info zu erhaschen. Vielleicht mal ein Fachbuch? Ach ne, es ging ja um Abschalten… 🙂
Schlafprobleme haben meistens ihre Ursachen und es ist richtig, dass man sich Zeit geben sollte, um neue Einschlafrituale etablieren zu können. Lesen vor dem Einschlafen funktioniert für viele gut, wenn, sollte man aber darauf achten zu einem echten Buch zu greifen. Das blaue Licht von Displays ist nämlich leider nicht schlaffördernd. Mit pflanzlicher Unterstützung in Form von Passedan habe ich bei Schlafproblemen auch gute Erfahrungen gemacht. Und noch besser als Bücher helfen mir Hörbücher beim Einschlafen, weil man da schon mal die Augen zu machen kann. Man muss verschiedenes ausprobieren, bis man etwas findet, das hilft. Dann kommt man in den allermeisten Fällen auch sehr gut zurecht, ohne zu Schlaftabletten greifen zu müssen.
Hi
ich persönlich finde Einschlafrituale total hilfreich und eben auch, dass jeder selbst experimentieren muss, was hilft!
🙂
wow. coole Idee mit dem Selbsttest. Klasse.