Die letzten Jahrzehnte haben viele Fortschritte in der Behandlung ehemals sicher tödlicher Erkrankungen mit sich gebracht. Bedeutende Verbesserungen erfuhren dabei unter anderem die Überlebenschancen bei Krebserkrankungen. Das liegt aber nicht nur an modernen Verfahren zur Bekämpfung der Tumore, sondern auch an der Verbesserung der Methoden der Früherkennung. Je eher entartete Wucherungen entdeckt werden, desto besser die Wahrscheinlichkeit, den Krebs zu besiegen.
Darmkrebsvorsorge
Darmkrebs ist ein immer noch großes Problem. Doch genau diese Erkrankung profitiert massiv von den Methoden der Früherkennung. Deswegen empfehlen Ärzte Menschen ab 50, regelmäßige Untersuchungen durchführen zu lassen. Für den Darm eignet sich dafür vor allem die Darmspiegelung. Dazu wird zuerst der Darm durch Abführen gereinigt und anschließend mittels einer Endoskopkamera untersucht. Der Spezialist inspiziert die Darmwand auf Verletzungen, Entzündungen und tumorartige Veränderungen. Auffälligkeiten können direkt biopsiert und anschließend untersucht werden. Die Vorstellung, einer solchen Untersuchung mag befremdlich sein, doch verbessert sie die gesundheitliche Perspektive enorm.
Hautkrebsvorsorge
Jedes Mal, wenn wir uns ungeschützt der Sonne aussetzen, kann unsere Haut Schaden nehmen. Beim Hautscreening untersucht ein Hautarzt die gesamte Hautoberfläche des Patienten. Nicht nur Rücken, Brust, Gesicht und Arme, sondern auch Intimbereich und insbesondere die Kopfhaut wird dabei begutachtet. Auch hier ist der Spezialist auf der Suche nach optisch auffälligen Veränderungen. Die meisten davon sind kein Problem – Leberflecken oder Muttermale, Pigmentflecken etc., aber auch weißer und schwarzer Hautkrebs werden auf diese Weise oftmals frühzeitig erkannt. Auch Krebsvorstufen identifiziert der Arzt und kann sie entfernen, ehe sie zum Problem werden.
Männergesundheit
Die männlichen Fortpflanzungsorgane sind das Gebiet von Spezialisten für Männergesundheit. Abtastuntersuchungen an Hoden und Prostata sind wohl kaum die Idee einer angenehmen Zeit, helfen aber, Knoten und unerwünschtes Zellwachstum zu erkennen. Auch sonografisch oder mittels MRT kann bei Auffälligkeiten genauer untersucht werden, wie gravierend sie sind. Männern wird der Start von Vorsorgemaßnahmen ab 40-45 empfohlen.
Die Diagnosemethoden dienen unter anderem der Abgrenzung der Veränderungen bei Krebs von jenen bei Entzündungen oder gutartigen Vergrößerungen der Prostata. Ebenfalls als Anhaltspunkt wird der PSA Wert genutzt. Dabei handelt sich um die Blutkonzentration eines in der Prostata gebildeten Enzyms. Normalerweise liegt er bei 0-1 ng/mL, kann aber durch verschiedene Ursachen ansteigen. Ein erhöhtes PSA-Level allein ist kein sicheres Zeichen für Krebs. Der Medizin gibt es aber dennoch einen Anhaltspunkt für weitere Untersuchungen. So können auch sportliche Belastung (z. B. Fahrradfahren), Entzündungen oder auch Sex dazu führen, dass mehr PSA gebildet wird. Bei erhöhten Werten empfiehlt sich eine engmaschigere Nachkontrolle sowie gegebenenfalls eine Untersuchung mit bildgebenden Methoden.
Frauengesundheit
Die für Frauen spezifischen Krebsarten sind Brustkrebs (obwohl auch Männer an Brustkrebs leiden können) und Gebärmutterhalskrebs. Früherkennungsmaßnahmen fokussieren sich vor allem auf den Brustkrebs – mit Selbstabtastung und Mammographie-Untersuchungen (ab 50). Die regelmäßige gynäkologische Kontrolle sorgt weiterhin für das Erkennen von Wucherungen an den inneren Fortpflanzungsorganen. Diese Art der Kontrolle beginnt üblicherweise ab dem 20. Lebensjahr.
Vorsorge vs Früherkennung
Übrigens: Fachlich unterscheidet man zwischen Vorsorge und Früherkennung. Erstere dient als Screeningmethode dazu, Krebsvorstufen zu entdecken und deren Entartung zu verhindern. Die Früherkennung dagegen fokussiert bereits manifestierte Krebserkrankungen im frühen Stadium.