Löcher im Darm? Diese Frage wird in Zusammenhang mit Darmproblemen tatsächlich immer häufiger gestellt. Denn das Leaky Gut-Syndrom ist Ursache für zahlreiche Krankheitsbilder wie Allergien, Ekzeme und entzündliche Darmerkrankungen. Es soll sogar eine Rolle bei Depressionen spielen.
Leaky Gut-Syndrom = undichter, durchlässiger oder löchriger Darm
Wir sind nicht allein. Ein einziges Gramm Darminhalt beherbergt mehr Lebewesen als die Erde Menschen – größtenteils Bakterien, aber auch Viren und Pilze. Insgesamt besiedeln etwa 100 Billionen Bakterienzellen unseren Darm! Und das ist auch gut so. Denn diese steuern zu 2/3 unser Immunsystem, beeinflussen unser Gemüt und haben Einfluss auf unser Gewicht. Sind wir also die Summe unserer Darmflora?
Mikrobiom, nennen die Forscher die zum großen Teil noch unerforschte Welt der Darmbakterien, die uns neue medizinische Sphären eröffnet. Nicht umsonst wird der Darm auch als das zweite Gehirn bezeichnet. Neueste Forschungen zeigen, dass vom Darm sogar mehr Signale in das Gehirn geschickt werden, als umgekehrt. Zahlreiche Bakterienstämme sind bereits erforscht und werden positiv in der Krankenbehandlung eingesetzt. Im Zusammenhang mit Darmproblemen ist häufig vom Leaky Gut-Syndrom die Rede.
Was ist das Leaky Gut-Syndrom?
Das Leaky Gut-Syndrom äußert sich durch eine gestörte Barrierefunktion der Dünndarmwand. Infolgedessen gelangen pathogene Mikroben und Toxine aus dem Darm in den Blutkreislauf, was wiederum Ursache für vielfältige Beschwerden und Krankheiten ist.
Was sind die Symptome eines Leaky-Guts?
Erste Symptome äußern sich in Blähungen, Darmbeschwerden, Müdigkeit, Kopfschmerzen und einem geschwächten Immunsystem. Wird das Leaky Gut-Syndrom nicht behandelt, können zahlreiche weitere Erkrankungen folgen wie z.B.
- Allergien
- Depressionen
- Ekzeme und Neurodermitis
- Entzündliche Darmerkrankungen z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Übergewicht
Was sind die Ursachen?
Toxinbelastungen, Nährstoffmängel, Fehlernährung, Strahlenbelastung aber z.B. auch die Massentierhaltung begünstigen die immer größer werdende Parasitenbelastung im menschlichen Körper. Parasiten sind „Trittbrettfahrer“, die aus dem Zusammenleben mit einem Wirt einen einseitigen Nutzen ziehen und dessen Gesundheit schädigen. Sie können auch Auslöser für das Leaky-Gut-Syndrom sein. Auch Rauchen, Alkohol, Antibiotika sowie körperlicher und seelischer Stress spielen eine Rolle und können die Durchlässigkeit des Darms erhöhen.
Die Rolle der Ernährung
Das Mikrobenvolk beeindruckt durch eine enorme Anpassungsfähigkeit. So verringert eine schlechte Ernährungsweise mit wenigen Ballaststoffen, viel tierischem Eiweiß und schlechten Fetten die Darmkeime innerhalb weniger Stunden. Gottseidank, funktioniert der Effekt auch umgekehrt. Beim Leaky-Gut wird eine ketogene Ernährung empfohlen, bei der wenig Kohlenhydrate aber viele Fette konsumiert werden.
Nahrungsmittel, die besonders empfohlen werden sind:
- Knochensuppen aus biologischer Weidehaltung (Kollagen)
- Xylit / Xylitol statt Zucker
- Eingeweichte Leinsamen, Flohsamenschalen
- Fermentierte Nahrungsmittel
- L-Glutamin- und Omega-3-haltige Nahrungsmittel
- Heimischer Fisch – nur aus Freifang und sauberen Gewässern
Ganzheitliche Therapie – das hilft beim Leaky-Gut-Syndrom
Neben der Ernährung ist auch die Behandlung von Darmparasiten für die Ausheilung des löchrigen Darms wichtig.
Empfehlenswert für Menschen mit Leaky Gut-Syndrom ist die Einnahme der Aminosäure L-Glutamin. Diese liefert Energie für die Neubildung von Darmzellen und kann somit die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut reduzieren, die Darmbarriere aufrechterhalten und Entzündungen im Darm lindern.
Der Leaky-Gut-Test
Wer vermutet unter einem Leaky Gut zu leiden, hat verschiedene Testmöglichkeiten. Beim Mannitol-Test wird eine entsprechende Lösung getrunken und anschließend der Urin auf Disaccharid und Mannitol untersucht. Sind diese Stoffe vermehrt im Urin zu finden, ist das ein Hinweis. Alternativ kann ein Blut- oder Stuhltest Aufschluss geben.
Ein Leaky-Gut ist also heilbar. Man muss nur die Ursache (z.B. Parasiten) beheben und den Darm wieder entsprechend mit der richtigen Ernährung und ggbfs. Nahrungsergänzungen aufbauen.