Der Herbst ist die perfekte Jahreszeit für ausgedehnte Wanderungen in den Bergen. Die Landschaft brilliert mit beeindruckenden Farbenspielen und Bewegung ist ideal zur Vorbeugung von Herbst-Blues. Wer gerne in höhergelegenen Regionen wandert, sollte aber gerade im Herbst in warme Kleidung und passendes Schuhwerk investieren. Schließlich können Erfrierungen schon bei Temperaturen von +6 Grad Celsius auftreten. Sollte die Kälte doch einmal in die Glieder fahren, schaffen ein paar einfache Tipps zur Selbstbehandlung Abhilfe.
Wie es zu Erfrierungen kommt
Wanderungen in alpinem Gebiet können schonmal recht kühl werden. Gerade im Herbst, wo es im Tal noch angenehm warm ist, werden die Anforderungen an Bekleidung und Schuhwerk am Berg manchmal unterschätzt. Wenn es dann zu Erfrierungen kommt, ist rasches Reagieren erforderlich. Besonders gefährdet sind neben Ohren und Nase im Bereich des Gesichts auch Hände und Füße. Bei kühlen Temperaturen gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit oder bei Frost drosselt der Körper die Blutzufuhr in die Extremitäten, um die Organe zu schützen. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, was zu unangenehmen Schmerzen verbunden mit Kältegefühl führt. Diese Warnung des Körpers sollte ernstgenommen werden – wenn ein wärmeres Plätzchen in Reichweite ist, sollte dieses umgehend aufgesucht werden, um sich wieder aufzuwärmen. Werden die Schmerzen plötzlich schwächer und Gliedmaßen gefühllos, kann bereits eine leichte Form von Erfrierung vorliegen
Schweregrade von Erfrierungen
- Erfrierungen ersten Grades: Die erwähnte Gefühllosigkeit in den Gliedmaßen deutet auf eine Erfrierung ersten Grades hin. Davon ist nur die obere Schicht der Haut betroffen, bleibende Schäden sind nicht zu erwarten. Hände oder Füße unter Wasser zu halten ist eine wirksame Maßnahme. Das Wasser sollte zu Beginn nicht zu warm sein, um die Gliedmaßen nicht zu verbrühen.
- Erfrierungen zweiten Grades: Da tiefere Hautschichten angegriffen sind, bilden sich Blasen und manchmal Blutungen im Gewebe. Bei derartigen Symptomen ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen.
- Erfrierungen dritten Grades: Gewebe ist irreparabel zerstört. Die betroffenen Regionen des Körpers sind gefühllos und verfärben sich mit der Zeit dunkel. Wenn größere Flächen betroffen sind, muss möglicherweise amputiert werden.
Tipps und Sofortmaßnahmen gegen Erfrierungen
- Prävention: Gute Kleidung nach dem „Zwiebelschalen-Prinzip“, festes und warmes Schuhwerk zum Beispiel von Tamaris und eine gewissenhafte Tourenvorbereitung inklusive Studium der Wettervorhersage können Erfrierungen schon im Vorfeld wirksam vorbeugen.
- Warme Getränke: Es gilt den Körper wieder aufzuwärmen und das gelingt mit warmen Getränken oder Suppe besonders gut.
- Eigene und fremde Achseln: Die wärmste Region des Körpers ist die Achsel, die deswegen auch besonders gut zum Erwärmen eigener und fremder Körperteile geeignet ist.
- Aktive Bewegung: Bewegung erzeugt Wärme – und genau das hilft gegen Frieren. Hüpfen, zittern, laufen, alles ist erlaubt. Nur eines nicht: einschlafen.
- Schwitzen vermeiden: Wer schwitzt verliert Wärme. Deswegen sollte immer Ersatzkleidung im Gepäck sein, um durchgeschwitzte Garnituren wechseln zu können.
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