Zugegeben, mein Terminkalender war schon immer viel zu voll. „Ich liebe das intensive Leben“, habe ich mir immer gesagt. Dass sich dieses Schema auch im Mutterschutz bzw. der Schwangerschaft weiter so durchziehen wird, habe ich mir aber nicht gedacht. Schließlich ist dies die Zeit des „Yin“, des passiven, weiblichen und entschleunigten Prinzips. Jene Zeit, wo es gilt Kraft und Ruhe zu tanken bevor der Bauchzwerg das Licht der Welt erblickt. Daher gilt: Runter vom Gas! Das sind meine 5 Strategien für mehr Yin in der Schwangerschaft.
1. Weniger ist mehr
Frühstück mit der Freundin, dann noch Babyshopping, Fensterputzen und… täglich grüßt der Freizeitstress. Bei mir ging das über Wochen so, bis schließlich die Erkenntnis reifte: Du musst jetzt nicht noch alles erledigen, bevor dein Baby zur Welt kommt. Lieber mit einem guten Buch zurücklehnen und das süße Nichtstun genießen.
2. Finde heraus, was dir richtig gut tut
Ich habe mir eine Liste geschrieben, wo ich so richtig auftanke und genieße. In meinem Fall waren diese Dinge mein Pferd, Yoga, Klavier spielen und mich bei einer entspannenden Massage durchkneten lassen. Mach diese Dinge zu deiner Priorität – und lass den Rest getrost weg.
3. Nimm dir eine Woche Zeit nur für dich
Auf diesen Punkt freue ich mich besonders. Ende Februar habe ich mir eine Woche im Terminkalender geblockt, wo ich nichts tun möchte. Ja, tatsächlich NICHTS! Vielleicht klingt das für dich komisch, aber ich wollte schon immer einmal eine Woche nur in den Tag hineinleben. Keine Verpflichtungen, keine Termine und so wenig Kontakt zur Außenwelt wie möglich. Selbst auf Reisen sind David und ich „immer on the go“. Lechzend nach Abenteuern und Erlebnissen, die das Leben ja so reizvoll machen. Aber einfach mal „nix“, das hat es schon lange nicht mehr gegeben… und wird es mit Baby im Gepäck dann auch wohl länger nicht. Daher möchte ich diesen Punkt unbedingt durchziehen.
4. Meditation und Yin Yoga
Yoga in der Schwangerschaft ist ein wahrer Segen. Man bleibt beweglich und verbindet sich über Atemübungen und Meditation mit seinem Baby. Zu lieben gelernt habe ich in den letzten Wochen vor allem Yin Yoga, jenen Yogastil wo man bis zu 5 Minuten in einer Haltung verweilt. Dazu einen guten Duft, entspannende Musik und die Welt darf sich ohne einen weiter drehen.
5. Selbstfürsoge
Viele Mamas beschäftigen sich mit dem Thema Selbstfürsorge. Das Gefühl der Liebe zu seinen Kindern ist oft so stark, dass man auf sich selbst vergisst. Das mag auch für eine Weile gut sein, aber irgendwann werden auch die vollsten Batterien leer, wenn man sie nicht wieder rechtzeitig auftankt. Daher lieber jetzt schon beginnen und Rituale zur Selbstfürsorge etablieren.
Mein Wohlfühlritual in der Schwangerschaft beinhaltet ein entspannendes Bad mit ätherischen Ölen (z.B. Lavendel oder Geranium), eine umfassende Ölmassage und eine Abendmeditation, bei der ich noch mal „Danke“ sage für all die schönen Dinge, die ich an diesem Tag erlebt habe.
Das wichtigste zum Schluss: Schon ein paar Minuten täglich Stillstand, eine kurze Auszeit nur für dich, machen einen Unterschied. Ob du schwanger bist, oder nicht.