Natürliche Pflege: Naturkosmetik verwöhnt Körper und Geist. Immer mehr Menschen lehnen Chemie in Kosmetikprodukten ab und setzen auf die Inhaltsstoffe der Natur. Manchmal sogar selbstgemacht. Man benötigt lediglich ein wenig Basiswissen und sinnvolles Zubehör, damit die Herstellung der eigenen Naturkosmetik gelingt.
Was steckt eigentlich in der Creme, die man sich täglich ins Gesicht schmiert? Schaut man auf die Inhaltsstoffe auf der Rückseite, findet man dort nicht selten Mikroplastik, Mineralöle, chemische Duftstoffe, Silikone, Parabene und Co. Der Durchschnittsmensch benutzt Statistiken zufolge täglich um die 10 verschiedene Kosmetik-Produkte und nimmt damit bis zu 130 Giftstoffe auf – Wahnsinn oder? Vor allem, weil diese Inhaltsstoffe über die Haut bis in den Blutkreislauf gelangen können! Natürliche Kosmetik ist die einzige logische Konsequenz. Wer es ganz genau wissen will, macht sich seine Produkte einfach selbst.
Grundlagen der Herstellung
Auf den ersten Blick, ist man durch die Vielzahl an Zutaten zur Herstellung von Naturkosmetik möglicherweise überfordert. Daher gilt es, sich Schritt für Schritt an die Thematik heranzutasten. Bei der Herstellung deiner eigenen Pflegeprodukte sind drei Faktoren maßgeblich :
- Die passenden Wirkstoffe für deinen Körper: Welchen Hauttyp hast du? Muss z.B. auf Allergien Rücksicht genommen werden?
- Die Qualität der Rohstoffe: Wer sich die Zeit und Mühe macht, die eigene Kosmetik selbst herzustellen, sollte bei den Inhaltsstoffen nicht sparen und auf Bio-Qualität achten. Eine der wichtigsten Zutaten für Salben ist z.B. Bienenwachs, welches du lokal bei einem Imker beziehen kannst.
- Die richtige Verarbeitung: Um die Haltbarkeit zu gewährleisten und um die Inhaltsstoffe richtig zu mischen, ist die passende Verarbeitung wesentlich.
Equipment: Das brauchst du
Das richtige Equipment ist die Grundlage für die richtige Verarbeitung. Dieses kostet in der Erstanschaffung recht viel, macht sich aber sehr schnell bezahlt. Für die folgenden Rezepte benötigst du neben den Zutaten das nachfolgend gelistete Equipment:
- Glasstäbchen zum Umrühren der Zutaten (ideal, da es sich nicht erhitzt)
- Spatel zum Abmessen der Rohstoffe und zum Einfüllen der dickflüssigen Creme
- Dunkle Glasgefäße oder Schälchen für die Lagerung der Salben
- Bechergläser für das Wasserbad, für den Einstieg reichen aber Marmeladegläser
- Waage für das Abwiegen von Rohstoffen (idealerweise eine Feinwaage mit 1 oder 2 Nachkommastellen)
Achtung: Hygiene ist das A und O bei DIY Kosmetik! Alle Utensilien müssen sauber sein. Verunreinigte Materialien können deine Arbeit binnen wenigerTage durch Keime zunichte machen und Infektionen hervorrufen!
1. Ringelblumensalbe selbst erstellen
Salben zählen zu den ältesten Heilmitteln in der Geschichte. Sie schützen die Haut vor dem Austrocknen und dienen zur Wundheilung oder Regeneration der oberen Hautschicht. Die folgende Ringelblumensalbe ist sehr gut bei schlecht heilenden Wunden, Ekzemen, trockener Haut und Zerrungen.
Zutaten:
- 15g Ringelblumenöl
- 8g Sheabutter oder Olivenbutter
- 3g Bienenwachs
- 7 Tropfen ätherisches Öl z.B. Copaivaöl (wundheilend)
- 4 Tropfen ätherisches Immortellenöl (Strohblume für die Zellerneuerung)

Zubereitung: Bienenwachs und Ringelblumenöl gemeinsam in einem Wasserbad zum Schmelzen bringen (nicht mehr als 36 Grad erwärmen). Anschließend die Sheabutter / Olivenbutter beifügen und in der Restwärme schmelzen lassen. Nun die flüssige Salbe etwas abkühlen lassen, die ätherischen Öle beimengen und einrühren. Schließlich die Salbe im dickflüssigem Zustand abfüllen.
Haltbarkeit: ca. 1 Jahr, dunkel lagern
2. Johanniskrautsalbe selbst erstellen
Diese Salbe ist ein Helfer bei Verbrennungen, offenen Wunden, Narben oder bei Insektenbissen. Johanniskraut und Lavendel sind zudem bei Sonnenbrand eine Wohltat für die Haut.
Zutaten:
- 15g Johanniskrautöl
- 8g Sheabutter oder Olivenbutter
- 3g Bienenwachs
- 13 Tropfen ätherisches Lavendelöl
Zubereitung: Johanniskrautöl und Bienenwachs im Wasserbad zum Schmelzen bringen. Danach die Buttersorte beimengen und in der Restmenge schmelzen lassen. Nun die Salbe etwas abkühlen lassen und das ätherische Lavendelöl beimengen. Das ganze noch einmal gut umrühren und im dickflüssigen Zustand abfüllen.
Haltbarkeit: ca. 1 Jahr, dunkel lagern
3. Beinwellsalbe mit Schwedenbitter
Beinweill wird in der Naturheilkunde gerne als Knochenheiler bezeichnet. Daher ist diese Salbe ideal nach Knochenbrüchen sowie bei Knie- und Hüftproblemen. Aber auch bei Prellungen, Zerrungen, Blutergüssen, Rheuma und Gicht entfaltet diese Salbe ihre Heilkraft.
Zutaten:
- 4g Bienenwachs
- 15g Beinwellöl
- 8g Sheabutter oder Olivenbutter
- 3g Schwedenbitter
Bienenwachs, Beinwellöl und die Buttersorte gemeinsam in einem Becherglas schmelzen. Anschließend tröpfchenweise den Schwedenbitter beimengen und so lange rühren, bis sich alles gut miteinander verbunden hat. Anschließend die Salbe abfüllen.
Haltbarkeit: ca. 1 Jahr, dunkel lagern
Neben Cremes können auch Deos, Zahnpasta, Reinigungsmilch und Haarpflegeprodukte selbst gemacht werden. Wer auf die Vorteile von natürlicher Pflege nicht verzichten will, aber keine Zeit und Muße findet, die Produkte selbst herzustellen, der findet ein umfangreiches Sortiment an Naturkosmetik bei Douglas.
Zusammengefasst – die Vorteile natürlicher Pflege
- Naturkosmetik schadet der Umwelt nicht
- Bio-Kosmetik „benötigt“ keine Tierversuche
- Natürliche Rohstoffe haben einen hohen Wirkstoffanteil
- Natürliche Produkte haben eine hohe Verträglichkeit durch rein natürliche Inhaltsstoffe
- Die Naturprodukte sind gesünder für den Körper (keine schädlichen Chemikalien, Mikroplastik etc.)