Vata, Pitta oder Kapha: Was ist deine ayurvedische Konstitution? Oder anders ausgedrückt: Weißt du was du brauchst, um ausgeglichen in deiner Mitte zu ruhen? Welches Yoga für dich wohltuend ist? Im Ayurveda Yoga dreht sich alles um die Harmonisierung der Doshas. In diesem Beitrag widmen wir uns dem Yoga für den feurigen Pitta Typ.
In dieser 3-teiligen Ayurveda-Yoga-Serie bekommst du einen Einblick in die Yoga-Praxis für die 3 Doshas im Ayurveda. Lese auch den ersten Beitrag: Yoga für das Vata Dosha
Das Pitta Dosha: Aussehen und Typ
Im Pitta Dosha finden wir die Qualitäten des Feuers mit einer kleinen Ergänzung des Wasser-Elements.
Pitta Typen sind charismatische Menschen, die die Blicke auf sich ziehen, wenn sie einen Raum betreten. Auch sagt man ihnen gute Führungsqualitäten nach, da sie ihre Ziele klar vor Augen haben.
Sie sind meist durchschnittlich groß und athletisch gebaut. Pitta Menschen sind sehr ehrgeizig und vergessen im Yoga häufig auf die spirituelle Komponente. Wenn das Pitta zu hoch ist, sieht man dies an einem roten Gesicht und roten Augen – das Verdauungsfeuer brennt zu stark. Der Pitta Typ sollte daher nie Yoga in einem heißen Raum machen. Der Pitta Typ braucht nicht noch mehr Hitze, sonst entsteht Wut und er wird unkontrolliert. Seine Yoga Praxis sollte kühlend sein. Davon muss er aber erst überzeugt werden.
Pitta Typen lieben schweißtreibenden Yoga
Der Pitta Typ liebt Yoga, solange es schweißtreibend und fordernd ist. Es soll ja „was bringen“. Nach der Yogaklasse will er das Gefühl haben, etwas geleistet zu haben. Nun wäre es ja logisch, im Sinne des Ausgleichs, den wir im Ayurveda anstreben, gerade den feurigen Pitta mit sanftem Yoga auszugleichen.
Hast du das bereits mal versucht? Eben. Denn der Pitta Typ kommt am liebsten von ganz selbst drauf, was ihm gut tut. Denn er vertraut einer Person am meisten: sich selbst.
Mit geschickter Anleitung im Yoga kann man den Pitta Typen sanft unterstützen:
- Was ist der Fokus?
- Was bringt diese Klasse körperlich und mental?
- Wo ist der Gesamtzusammenhang?
Mit diesen drei Fragen hat man den Pitta Yogi intellektuell auf eine Yoga Klasse vorbereitet. Er lässt sich dann eher auf eine ruhige, kühlende Praxis ein, die dann „ihren Sinn hat“. Besonders wichtig: Pitta soll sich freuen. Seine Bereitschaft alles zu geben, lässt ihn oft etwas verzweifeln.
Wichtige Qualitäten für die innere Einstellung während der Yoga Praxis
- kühlend
- entspannend
- hingebungsvoll
- verzeihend
- sanft
So profitiert der Pitta Typ von Yoga
- Klar strukturierter Yoga Unterricht, transparent aufbereitet
- Pitta ist ein Perfektionist in der Ausführung der Asanas. Ziel ist sich zwar bewusst zu bewegen, aber dennoch ein Gefühl von Leichtigkeit und Freude beizubehalten (auch mal Lachen!)
- Partnerübungen, die zeigen, dass, jeder anders ist (dadurch den Konkurrenzdruck nehmen)
- Kühlende Asanas und Pranayama Praxis z.B. Sitali, Chandra Bhedana
- Ausgleichende Atemübungen z.B. Nadi Shodana (Wechselatmung)
- Die Zwischen- und Schlussentspannung unbedingt wahrnehmen (gerne huscht der Pitta Yogi früher aus der Yogaklasse weil ihm das „nichtstun“ schwerfällt)

Asana Empfehlungen
- Umkehrhaltungen wie der Schulterstand oder der Pflug
- Mondgruß (Chandra Namaskar)
- Drehungen der Wirbelsäule z.B. im Sitzen (gut für Dünndarm und Leber, wo sich Pitta ansammelt)
- Vorwärtsbeugen im Sitzen
- Yoga Mudra zur Zentrierung und Savasana

Pitta Menschen sollen sich nach dem Üben kühl, frisch und entspannt im Bauchraum fühlen. Die Gefühle haben sich beruhigt und die Bereitschaft zur Meditation ist gewachsen.
Dieser Artikel dient Übersicht und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt oder Ayurveda-Therapeuten! Einen allgemeinen Überblick über die Schwesternwissenschaften Yoga und Ayurveda bekommst du in folgenden Beiträgen: